




















Antikrist
Rued Langgaard (1893 – 1952)
Church opera in two acts and six scenes; revised version, BVN 192 (1930)
Libretto by Rued Langgaard
Scenic premiere on 2 May 1999 at the Tiroler Landestheater in Innsbruck
Premiere at the Deutsche Oper Berlin on 30 January, 2022
recommended from 16 years
90 mins / No interval
In deutscher Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
- Derrick Amanatidis (24.02.2023)
- Repertoire1019:00FebFriC-Prices: € 100,00 / € 82,00 / € 58,00 / € 34,00 / € 24,00
- Generational Performance1217:00FebSunB-Prices: € 86,00 / € 66,00 / € 44,00 / € 26,00 / € 20,00
- Last performance in this season // Repertoire2420:00FebFriC-Prices: € 100,00 / € 82,00 / € 58,00 / € 34,00 / € 24,00

Die Vorstellungen von ANTIKRIST am 10. und 12. Februar 2023 werden aufgezeichnet. Eine DVD / Blu ray dieser Produktion entsteht als Zusammenarbeit zwischen Naxos und der Deutschen Oper Berlin.
- Derrick Amanatidis (24.02.2023)
In eine gottlose Welt tritt der Antichrist. Angerufen von Luzifer selbst offenbart er sich in vielerlei Gestalt: Durch Hoffart, Missmut, Begierde, Lüge und Hass wird die Menschheit im „Streit aller gegen alle“ geprüft und versucht. Doch am Schluss setzt die Stimme Gottes dem Antichrist ein Ende: „Hephata!“ / „Öffne dich!“ – die Welt scheint gereinigt.
Rued Langgaards Anfang der 1920er Jahre komponierte und bis 1930 grundlegend überarbeitete „Kirchenoper“ ist ein Monolith im Schaffen des Komponisten, das an aufregenden und ungewöhnlichen Werken nicht arm ist. Ausgehend von der Offenbarung des Johannes entwirft er ein endzeitlich geprägtes Mysterienspiel, das den Zeitgeist des Fin de Siècle nicht verhehlen kann. Dementsprechend geschichtspessimistisch lässt sich sein hochsymbolistischer, voller Assoziationen steckender Text lesen. Doch die schillernde Musik – vom spätromantischen, großen Orchesterklang geprägt, der aber auch immer wieder in sich zusammenfällt und aus dem karg und nüchtern Details herausgearbeitet werden – bringt Hoffnung in die dunkle Welt. Der künstlerische Einzelgänger Langgaard hat hier zu einem Personalstil gefunden, der zwar an Strauss und Wagner erinnert, aber auch seine Zeitgenossen Hindemith und Schönberg nicht verleugnet.
Regisseur Ersan Mondtag gibt sein Berliner Operndebüt – die ungemein kräftige Bildsprache des mehrfach ausgezeichneten Regisseurs, dessen Arbeiten mehrfach beim Theratertreffen zu sehen waren, scheint mit ihrer Überästhetisierung wie geschaffen für Langgaards Endzeit-Mysterium.