Kalender - Deutsche Oper Berlin
Lucia di Lammermoor
Gaetano Donizetti (1797 – 1848)
Dramma tragico in drei Akten
Libretto von Salvadore Cammarano
Uraufführung am 26. September 1835 in Neapel
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 15. Dezember 1980
2 Stunden 45 Minuten / Eine Pause
In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts
empfohlen ab 13 Jahren- Musikalische Leitung
- Inszenierung, Bühne, Kostüme
- Chöre
- Enrico
- Lucia
- Edgardo
- Arturo
- Raimondo
- Alisa
- Normanno
- Orchester
- 31202418:00OktDoB-Preise: € 92,00 / 72,00 / 52,00 / 32,00 / 24,00
- 05202419:30NovDiB-Preise: € 92,00 / 72,00 / 52,00 / 32,00 / 24,00
- 15202419:30NovFrC-Preise: € 108,00 / 90,00 / 64,00 / 40,00 / 26,00
- 14202419:30DezSaC-Preise: € 108,00 / 90,00 / 64,00 / 40,00 / 26,00
- Zum letzten Mal in dieser Spielzeit18202418:00DezMiB-Preise: € 92,00 / 72,00 / 52,00 / 32,00 / 24,00
- Musikalische Leitung
- Inszenierung, Bühne, Kostüme
- Chöre
- Enrico
- Lucia
- Edgardo
- Arturo
- Raimondo
- Alisa
- Normanno
- Orchester
Zum Stück
Enrico will seine Schwester Lucia mit dem mächtigen Lord Arturo Bucklaw verheiraten, um seine Existenz zu retten. Lucia hat dagegen Edgardo Ravenswood ewige Treue geschworen, dem Todfeind Enricos, der alte Rechte auf dessen Besitz geltend macht. Mit einem gefälschten Brief, der Edgardo der Untreue bezichtigt, und indem er Lucia verantwortlich macht für den Untergang der Familie, gelingt es Enrico, Lucia zur Heirat mit Lord Bucklaw zu bewegen. Edgardo erscheint auf der Hochzeit und verflucht Lucia. Sie tötet ihren Mann. Edgardo fordert Enrico zum Duell. Lucia wird von Wahnsinn befallen, der zum Tod führt. Edgardo ersticht sich, als er die Totenglocke hört.
Donizettis wohl berühmteste tragische Oper geht auf Sir Walter Scotts populären Roman von 1819 zurück: „The Bride of Lammermoor“. Salvadore Cammarano ist in seinem Libretto einen radikalen Weg gegangen, indem er nicht nur die politischen Voraussetzungen des Konflikts zwischen den Ashtons und Ravenswoods vernachlässigte und die gesamte Vorgeschichte in einige Andeutungen in den Dialogen verbannte, sondern auch das komplexe Beziehungsgeflecht des Romans reduzierte auf die Konflikte zwischen Enrico Ashton, seiner Schwester Lucia und deren Geliebten Edgardo.
Von extremen Leidenschaften wird das Handeln der Protagonisten bestimmt: einerseits vom Hass Enricos auf Edgardo und auf Lucia, die sich seinen Plänen entgegenstellt, und andererseits von der Liebe Lucias zu Edgardo. Dass diese Liebe zugleich Lucias Untergang bedeutet, kommt in Donizettis Musik meisterlich zum Ausdruck: Die Koloraturen, die im 1. Akt ihr Überwältigtsein von der Liebe beschreiben, werden in ihrer Wahnsinnsarie auf dem dramatischen Höhepunkt der Oper zu Zeichen ihrer geistigen Verwirrung. Ein zweiter Moment von äußerster emotionaler Dramatik ist das Sextett im 2. Akt. Über dieses Sextett schrieb Giacomo Puccini: „In einer Beziehung übertreffen wir Italiener die deutschen Komponisten, nämlich in der Fähigkeit, unendliche Traurigkeit in der Dur-Tonart auszudrücken. Edgardo und Lucia sind tief verzweifelt – so sehr, dass Lucia schließlich dem Wahnsinn verfällt und Edgardo Selbstmord begeht; und was finden wir in der Singstimme? Zuckerpflaumen! Süßen Honig! – obwohl Lucia singt: ‚Ich bin von Himmel und Erde verraten! Weinen möchte ich, doch Tränen sind mir versagt. Verzweiflung verzehrt mein Herz.‘ Dieses Sextett wird mit Recht als die berühmteste Opernensemble-Weise, die je geschrieben wurde, angesehen. Es ist ein Meisterwerk der Polyphonie …“
Zur Inszenierung
Regisseur und Ausstatter Filippo Sanjusts Inszenierung ist in der Entstehungszeit des Werkes (1835) angesiedelt. Ein Zwischenvorhang mit aufgemaltem wallendem königsblauem Vorhang und einem in geisterhaft flatterndem Gewand irrenden Mädchen suggeriert den romantischen Theaterraum. Die Bühnenbilder erinnern an Reprintausgaben alter Bücher. Die schwarzen Gewänder, roten Schärpen, weißen Kragen, Federbüsche und Stulpen der schottischen Mannen bilden dazu einen farbenprächtigen Kontrast – und einen angemessenen Rahmen für eines der Hauptwerke des italienischen Belcanto.