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Sieben Fragen an ... Carlos Álvarez - Deutsche Oper Berlin

Sieben Fragen an ... Carlos Álvarez

Carlos Álvarez singt in Puccinis TOSCA den despotischen Polizeichef Scarpia – das Böse in Person. Wir stellen dem Bassbariton sieben Fragen

Giacomo Puccini: TOSCA
Conductor: Donald Runnicles
Director: Boleslaw Barlog
With Sondra Radvanovsky, Joseph Calleja, Carlos Álvarez et al.
9, 12 December 2020

Was an Scarpia ist gegenwärtig?
Alles, Scarpia ist überall. Denken Sie an all die Männer, die Frauen schlecht behandeln, die ihre Macht ausnutzen, all jene, die unverantwortlich handeln. Scarpia lebt in Regierungen, in der Wirtschaft, im Alltag.

Wie entsteht ein Bösewicht?
Böse sein ist eine Einstellung. Menschen wie er kennen keine Grenzen – und wenn sie eine machtvolle Position bekommen, entsteht diese Art von Skrupellosigkeit. Scarpia weiß genau, was er tut. Er könnte auch anders handeln. Macht er aber nicht. Er kann gemein sein, also ist er gemein.

Wie gestalten Sie in dieser despotischen Figur die Zwischentöne?
Ich muss jedes Mal in Scarpias Seele hineinschauen – und meistens mag ich nicht, was ich sehe. Manchmal zögert er Entscheidungen hinaus, weil er weiß, dass sie böse sind. Kurz, sehr kurz, zweifelt er. Mit diesen Momenten spiele ich.

Wo versteckt sich Scarpias weiche, angreifbare Seite?
Diese Seite steckt tief in ihm. Sie zeigt sich in den kurzen Momenten des Zweifelns. Eine feine Stimme sagt ihm, dass Handeln immer Entscheiden bedeutet. Dass er sich auch anders entscheiden kann. Aber diese Stimme ist zu leise. Seine Gier nach Vergnügen und Macht ist lauter.

Was interessiert Sie an Bösewichtern wie Scarpia?
Die Opernhelden zeigen ihre strahlende, helle, positive Seite. Aber wenn es düster und negativ wird, so wie mit Scarpia, kann ich Schattierungen zeichnen, stimmlich und spielerisch. Wenn ich dann von der Bühne trete, fühle ich mich ganz ruhig. Es ist irgendwie befreiend, mit solcher Bosheit auf der Bühne zu agieren – und klar zu spüren, wie ich in meinem Leben nicht handeln will.

Wo begegnet Ihnen persönlich „das Böse“?
Gerade haben wir hier in Spanien riesige Probleme wegen der Pandemie, wie überall auf der Welt. Die Entscheidungsträger in Madrid wissen genau, wie ernst die Lage ist. Trotzdem verstecken sie sich hinter Machtspielen. Wie können in so einer Situation politische Strategien wichtiger sein als Menschenleben? Sowas ist böse, finde ich.

Verraten Sie uns Ihren Trick: Wie verwandelt sich der freundliche, attraktive, eloquente Carlos Álvarez in den finsteren Scarpia?
Es ist ganz einfach: Sobald ich auf die Bühne trete, werde ich zu dieser Figur. Ich verändere mein Denken, meinen Geist, meine Körpersprache, besser kann ich es nicht erklären. Einmal hat mich meine Frau als Don Giovanni gesehen und nach der Vorstellung sagte sie: „Krass, wir sehen uns jeden Tag, aber ich habe dich auf der Bühne gerade nicht erkannt.“ Das war unheimlich – aber gleichzeitig das allerschönste Kompliment.

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