Am 1. August 2012 übernahm Dietmar Schwarz die Geschicke des Hauses. In seiner ersten Spielzeit, die gleichzeitig die 100. des Hauses an der Bismarckstraße ist, werden Helmut Lachenmanns DAS MÄDCHEN MIT DEN SCHWEFELHÖLZERN, Richard Wagners PARSIFAL, Sergej Prokofjews DIE LIEBE ZU DEN DREI ORANGEN, Benjamin Brittens PETER GRIMES und Giuseppe Verdis RIGOLETTO zur Premiere kommen. Ein besonderes Augenmerk wird der Kinder- und Jugendarbeit gewidmet. Die neue Bühne in der Tischlerei wird dem Nachwuchs eine eigene Heimstatt werden mit Babykonzerten, Musiktheaterprojekten, Performances, Werkstätten.
Mit Xenakis’ Ausnahmewerk für Kammerorchester, Chor und Bariton, ORESTEIA, wurde der Premierenreigen 2014/2015 eröffnet, und zwar auf dem Oberdeck des Parkhauses Deutsche Oper, das dem Regie-Team um David Hermann eine ungewöhnliche Kulisse bieten wird. Weiter führten die Premieren in die Philharmonie, wo mit Meyerbeers DINORAH ein großer Meyerbeer-Zyklus eingeläutet wurde, der die kommenden Spielzeiten überspannt. Ebendort würdigte ARIADNE AUF NAXOS den 150-Jahr-Jubilar Richard Strauss, bevor im November Edita Gruberová eine ihrer absoluten Bravourpartien, die der Elisabetta I. in ROBERTO DEVEREUX, gab. Mit Brittens DIE SCHÄNDUNG DER LUCRETIA in einer Inszenierung von Fiona Shaw im Haus der Berliner Festspiele wurde der Zyklus mit Werken des britischen Komponisten nach PETER GRIMES und BILLY BUDD fortgesetzt, im Jahr 2017 folgte DEATH IN VENICE und nun, im Januar 2020, A MIDSUMMER NIGHT'S DREAM.
Seit 27. November 2014 kann das Ensemble der Deutschen Oper Berlin nach großen Renovierungsarbeiten an der Bühnenmaschinerie seine Bühne an der Bismarckstraße wieder bespielen. Im Laufe der Saison gelangen vier zentrale Werke des Opernrepertoires zur szenischen Premiere und markieren damit programmatische Schwerpunkte, die sich auch im Repertoire des Gesamtspielplanes finden: Mit Schostakowitschs LADY MACBETH VON MZENSK in der Inszenierung von Ole Anders Tandberg wird das russische Repertoire eine Erweiterung erfahren, mit ROMEO UND JULIETTE in der Inszenierung von Sasha Waltz und Gounods FAUST in der Inszenierung von Philipp Stölzl die französische Oper. Im März 2015 präsentierten wir eine Puccini-Werkschau, deren Höhepunkt sicherlich die Premiere von LA RONDINE in der Inszenierung von Rolando Villazón markierte.
In den darauffolgenden Spielzeiten wurden immer wieder zentrale Werke des Repertoires unserem Publikum in neuen Handschriften präsentiert: Seien dies Verdis AIDA (2015, Regie: Benedikt von Peter) oder LA FORZA DEL DESTINO (2019, Regie: Frank Castorf), Richard Strauss' SALOME (2016, Regie: Claus Guth), Wagners DER FLIEGENDE HOLLÄNDER, 2017, Regie: Christian Spuck), Mozarts DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL (2016, Regie: Rodrigo García) oder COSI FAN TUTTE (2016, Regie: Robert Borgmann), seien dies Bizets CARMEN (20018, Regie: Ole Anders Tandberg), Bellinis LA SONNAMBULA (2019, Regie: Jossi Wieler und Sergio Morabito) oder Offenbachs LES CONTES D'HOFFMANN (2018, Regie: Laurent Pelly), Rossinis IL VIAGGIO A REIMS (2018, Regie: Jan Bosse) oder Massenets DON QUICHOTTE (2019, Regie: Jakop Ahlbom).
Auch seltener gespielte Werke des Opernrepertoires wurden immer wieder in den Spielplan gehoben, so schwerpunktmäßig die Grands Opéras von Giacomo Meyerbeer wie VASCO DA GAMA (2015, Regie: Vera Nemirova), LES HUGUENOTS (2016, Regie: David Alden) und LE PROPHETE (2017, Regie: Olivier Py) oder rare Opernwerke der Zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts wie DAS WUNDER DER HELIANE (2018, Regie: Christof Loy), Bergs WOZZECK (2018, Regie: Ole Anders Tandberg) oder Zemlinskys DER ZWERG (2019, Regie: Tobias Kratzer) und nun, in der aktuellen Saison 19/20, Rued Langgaards ANTIKRIST (2020, Regie: Ersan Mondtag).
Vor allem Uraufführungen spielen am Hause eine große Rolle, so fanden hier Andrea Lorenzo Scartazzinis EDWARD II. (2017, Regie: Christoph Loy), Aribert Reimanns L'INVISIBLE (2017, Regie: Vasily Barkhatov), Detlev Glanerts OCEANE (2019, Regie: Robert Carsen) und nun HEART CHAMBER (2019, Regie: Claus Guth) ihre weltweit ersten Aufführungen. Ein Symposion versucht im November 2020 eine Standortbestimmung des Musiktheaters des 21. Jahrhunderts in Diskussionen, Vorträgen, Workshops und Live-Composings.