Audiodeskription

In Berlin leben nach Schätzungen des Allgemeinen Blinden- und Sehbehindertenvereins Berlin etwa 6.000 blinde und 20.000 sehbehinderte Menschen. Wie im Durchschnitt der Bevölkerung dürfte ein Zehntel von ihnen kulturinteressiert sein. Diesen Gästen hilft die Live-Audiodeskription, auch das visuelle Bühnengeschehen intensiv erleben zu können.

 

Im Fernsehen gibt es Filme mit Hörkanal, wo ein Sprecher für Menschen mit Sehbehinderung das Geschehen beschreibt. Das gleiche bieten wir nun Opernfreunden an, nur dass es nicht produziert ist, sondern live gesprochen wird. Dafür hat Förderband e.V., Kulturinitiative Berlin extra Sprecherinnen und Sprecher ausgebildet. Die Kommentare sprechen sie in einer schallisolierten Kabine am Saalende, per Funk werden sie übertragen. Um sie zu hören, leiht man sich im Foyer ein Gerät und empfängt während der Aufführung die Audiokommentare per Knopf im Ohr.

 

Blinde und Sehbehinderte buchen ihre Karten bitte unter Telefon 030-343 84 343.

 

Ihr Service:

Tastführung ab 2 Stunden vor Beginn (inszenierungsbedingt bei AIDA nicht möglich)
Dogsitting für Führhundehalter* innen auf Anfrage
Audioempfänger für Sie und Ihre Begleitung
Audiodeskriptive Einführung vorab

So kommen Sie von der U-Bahnhaltestelle U2 Deutsche Oper zum Haupteingang:
vom Bahnsteig Richtung Ruhleben: Klicken Sie hier
vom Bahnsteig Richtung Pankow: Klicken Sie hier

 

Die Zauberflöte

21. April 2024, 16.00 Uhr

 

Giuseppe Verdi: AIDA

28. Januar 2024, 17.00 Uhr

4. Februar 2024, 18.00 Uhr

10. Februar 2024, 19.30 Uhr

17. Februar 2024, 19.30 Uhr

„Auch Blinde wollen wissen, was auf der Bühne vor sich geht. Das ermöglichen wir mit dem Projekt Berliner Spielplan Audiodeskription. Wir erarbeiten Beschreibungen dessen, was visuell auf der Bühne passiert: Wie bewegen sich die Leute? Wie sieht die Bühne aus? Das ist ein mehrstufiger Prozess: Erst schreibt ein Autor ein Skript auf Basis der Inszenierung. Dann prüfen je ein sehender und ein blinder Autor den Text. Die Audiodeskription wird live gesprochen, die Zuschauer hören sie auf Kopfhörern. Für Streams werden sie aufgezeichnet. Dazu gehören auch Tastführungen mit Bühnenbegehung und Requisitenbetastung, aber das geht wegen Corona gerade nicht. Für mich ist Audiodeskription mehr als ein Service: Sie ist eine eigene Kunstform, sie macht ein Stück zu einem anderen Stück.“ - Lavinia Knop-Walling

Was passiert bei einer Tastführung?

Die Tastführung richtet sich an blinde und sehbehinderte Menschen, um ihnen für das spätere Erleben der Vorstellung einen plastischeren Eindruck des Bühnengeschehens zu geben. In der Regel beginnen die einstündigen Führungen zwei Stunden vor der Vorstellung.

Je nach Möglichkeit wird der Bühnenraum erkundet, Requisiten, Kostüme und Maskenelemente können ertastet werden. Künstler*innen und Mitarbeiter*innen der verschiedenen Gewerke beschreiben ihre Arbeit an der jeweiligen Produktion. Verschiedene Elemente der jeweiligen Inszenierung werden so dialogisch und taktil vorgestellt zur Wahrnehmung von Kunst durch mehrere Sinne.

Vorstellungen von Mozarts Meisterwerk mit Liveaudiodeskription für Blinde und Sehbehinderte finden am 15. Oktober, 29. November 2023 und 21. April 2024 statt. Interessierten wenden sich bitte an den Kartenservice unter 030 343 84 343.

In dieser Audioeinführung spricht Felix Koch über die Inszenierung von Wolfgang Amadeus Mozarts Meisterwerk. Beschreibt Felix Koch zunächst den Aufbau des Bühnenbildes, folgen danach die detaillierten Beschreibungen der Kostüme.

Die Audiodeskription wurde im Rahmen des Projekts Berliner Spielplan Audiodeskription von Förderband e.V. realisiert.
Text Sarah Kailuweit, Joyce Ferse, Felix Koch
Redaktion Kathrin Wiermer, Anke Nicolai, Jutta Polić
Live-Einsprache Felix Koch, Jutta Polić

Vorstellungen von Verdis Werk mit Liveaudiodeskription für Blinde und Sehbehinderte finden am 28. Januar sowie 4., 10. und 17. Februar statt. Interessierten wenden sich bitte an den Kartenservice unter 030 343 84 343.

In dieser Audioeinführung spricht Charlotte Miggel zunächst über Giuseppe Verdis Werk und benennt die Personen des Regieteams sowie die Partien und deren Interpretinnen und Interpreten. Es folgen Erklärungen zur Instrumentierung.

Die Besonderheiten der Inszenierung von Benedikt von Peter werden benannt und mit der Originalhandlung verknüpft. So wird zunächst die Handlung Verdis vorgetragen, um danach Benedikt von Peters Intentionen und Deutungen zu erläutern. Es folgen Erklärungen zu den Platzierungen von Solist*innen, Chor und Orchester.

Nach Ausführungen zur Architektonik des Saales und der Bühne hören Sie die Beschreibung des Bühnenbildes. Die Sprecherin beschreibt nun sowohl die Solist*innen wie auch deren Kostüme.

Vorstellungen von Georges Bizets Meisterwerk mit Liveaudiodeskription für Blinde und Sehbehinderte finden am 21. und 26. Oktober 2023 statt. Interessierten wenden sich bitte an den Kartenservice unter 030 343 84 343.

In dieser Audioeinführung spricht Jutta Polić  zunächst über Georges Bizets Werk und benennt die Personen des Regieteams sowie die Partien und deren Interpretinnen und Interpreten.

Danach verliest sie die Handlung der Oper, wie im Programmheft der Deutschen Oper Berlin geschrieben.

Es folgen Ausführungen zur Saalarchitektur der Deutschen Oper Berlin und zu den Ausmaßen der Bühne. 

Schließlich beschreibt sie zunächst das Bühnenbild, dann einige sehr spezielle Requisiten – einen Stier sowie die kaschierten Nieren, Herz und Hoden –, schließlich die Darsteller*innen, den Kinderchor, den Chor und die Statisterie in den jeweiligen Kostümen.

Vorstellungen von Rossinis Meisterwerk mit Liveaudiodeskription für Blinde und Sehbehinderte finden am 23. September und 1. Oktober 2023 statt. Interessierten wenden sich bitte an den Kartenservice unter 030 343 84 343.

In dieser Audioeinführung spricht Jutta Polić über die Inszenierung von Gioacchino Rossini IL VIAGGIO A REIMS. Zunächst erfahren Sie einiges zur Handlung des Werkes. Es folgen Ausführungen zum Bühnenbild sowie zu den Kostümen.

Die Audiodeskription wurde im Rahmen des Projekts Berliner Spielplan Audiodeskription von Förderband e.V. realisiert.

Text Felix Koch, Jutta Polić, Roswitha Rüding
Live-Einsprache Jutta Polić

Eine Bühnenaufführung für blinde und sehbehinderte Menschen zum echten Theatererlebnis zu machen, ist das Ziel des Projektes Berliner Spielplan Audiodeskription. Gemeinsam mit fünf Berliner Bühnen sollen bis zum Ende der Spielzeit 2022/23 sechzehn Produktionen mit über 40 Aufführungen live für blinde und sehbehinderte Zuschauer*innen kommentiert werden.

 

Mit dem Berliner Spielplan Audiodeskription wird das erste Mal Genre übergreifend und in nennenswertem Umfang eine gleichberechtigte Teilhabe an der Bühnenkultur der Hauptstadt für Blinde und Sehbehinderte möglich.

 

Ein spezieller Besucherservice mit Tastführungen, dramaturgischen Gespräche und Dogsitting für Führhundhalter*innen begleiten die einzelnen Aufführungen.

 

Feste Partner-Theater des Pilotprojekts

Berliner Ensemble
Deutsche Oper Berlin
Deutsches Theater Berlin
Friedrichstadt-Palast
Schaubühne am Lehniner Platz
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Theater an der Parkaue

 

Alle aktuellen Termine und Infos

telefonisch unter 030–27908776 oder

theaterhoeren-berlin.de

 

Ein Initiative von

berliner spielplan  /audiodeskription

Förderband / Kulturinitiative Berlin

Audiodeskription im Theater ist ein passgenau in das Gesamtgeschehen eingearbeiteter Kommentar, der blinden und sehbehinderten Zuschauer*innen die ausschließlich visuell wahrnehmbaren Elemente einer Aufführung präzise beschreibt. Visuelle Elemente sind Räume und Kostüme, aber auch körperliche, mimische und gestische Handlungen oder – wie im Musiktheater – Textpartien auf Displays.

Audiodeskription beschreibt alle visuellen Elemente, die für das Verständnis der Bühnenhandlung wichtig sind und hilft damit blinden und sehbehinderten Zuschauer*innen, innere Bilder und ein eigenes Verständnis der Aufführung zu entwickeln.

Im Unterschied zu Film und Fernsehen ist die Audiodeskription im Theater ebenso live wie die Aufführung selbst. Die Live-Audiodeskription erfolgt durch eine Person, die an einem schallisolierten Ort mit Bühnensicht sitzt und so vom Großteil des Publikums nicht bemerkt wird. Sie beobachtet die Bühne, um die Kommentare genau in die Sprech-, Handlungs- oder Musikpausen einzupassen. Dabei können die Kommentator*innen auf Veränderungen des Geschehens auf der Bühne ebenso eingehen wie – wenn nötig – auf Reaktionen des Publikums. Blinde und sehbehinderte Zuschauer*innen verfolgen sowohl das hörbare Geschehen auf der Bühne als auch die per Funkverbindung und Kopfhörer übermittelten Kommentare der Sprecher*innen.  Um live und gleichzeitig präzise beschreiben zu können, müssen die Kommentare gut vorbereitet sein, weshalb die Deskriptor*innen diese vorher erarbeiten und auch von sehbehinderten und blinden Redakteur*innen auf Verständlichkeit prüfen lassen. Als Ergänzung zum Live-Kommentar wird vor den Aufführungen oft eine Tastführung angeboten, bei der die blinden und sehbehinderten Zuschauer*innen Bühnenbild, Kostüme und Requisiten ertasten können.

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