Mit Audiodeskription

Carmen

Georges Bizet (1838 – 1875)

21
Samstag
Oktober
19:30 - 22:30
C-Preise: € 100,00 / € 82,00 / € 58,00 / € 34,00 / € 24,00
Informationen zum Werk

Oper in vier Akten
Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy
nach der Novelle von Prosper Mérimée
Uraufführung am 3. März 1875 in Paris
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 20. Januar 2018

3 Stunden / Eine Pause

In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführung im Rang-Foyer rechts: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn

empfohlen ab 14 Jahren
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Mit Unterstützung des Förderkreises der Deutschen Oper Berlin e. V. Der Kinderchor wird gefördert von Dobolino e.V.

21
Samstag
Oktober
19:30 - 22:30
C-Preise: € 100,00 / € 82,00 / € 58,00 / € 34,00 / € 24,00
zum Inhalt

Zum Stück
Mit der Titelheldin seiner Oper CARMEN schuf Georges Bizet eine der faszinierenden Figuren der Operngeschichte. Kaum zu zählen sind die Interpretationen, die Carmen bislang erfahren hat: einerseits als Verführerin, Sinnbild verbotener Sehnsüchte und Gallionsfigur des „Ewig Weiblichen“ im grausamen Kampf der Geschlechter. Andererseits als Anarchistin, die ein Leben jenseits bürgerlicher Existenzängste und Zwänge lebt. Oder aber als archaische Seherin, die aus den Karten ihren eigenen Tod liest – und frei ist, weil sie ihr Schicksal nicht fürchtet. Kaum eine Opernheldin scheint so offen für verschiedene Lesarten und wird deshalb zum Spiegelbild jeder Epoche.

Mit CARMEN schrieb Bizet eine Kampfansage an die romantische Oper. Die realistische Darstellung einer proletarischen Lebenswelt, der nüchterne Blick auf Armut und Verbrechen stellten die Konventionen der Opernbühne in Frage. Zum Scheitern verurteilt sind in diesem Umfeld die Lebensträume des Soldaten Don José, den seine besessene Liebe zu Carmen immer weiter in den Abgrund von Elend und Kriminalität zieht und der ihretwegen die Möglichkeit einer gesicherten bürgerlichen Existenz an der Seite des Bauernmädchens Micaëla ausschlägt.

Dieser Kampf zweier Prinzipien, des Weiblichen gegen das Männliche ebenso wie des Bürgerlichen gegen das Anarchische, findet in der Oper seinen Ausdruck im Spektakel des Stierkampfs, der auf diese Weise weit mehr ist als eine folkloristisch farbenprächtige Rahmung des Geschehens: Ein blutiges Ritual, in dem allein das Recht des Stärkeren gilt und in dem es keine Gnade für den Unterlegenen gibt.


Zur Inszenierung
Der norwegische Regisseur Ole Anders Tandberg hat die einzigartige Mixtur aus großer Oper, Prekariatstragödie und überdrehter Operette in seiner Inszenierung zum Thema gemacht: Groteske Szenen, die in ihrer ins Absurde gesteigerten Grausamkeit aus einem Tarantino-Film stammen könnten, realistisches Gefühlsdrama und blutige Stierkampf-Symbolik sind die Elemente, die sich in seiner rasanten Erfolgsproduktion verdichten. Dazu beschwören die prächtigen andalusischen Kostüme von Figuren wie Carmen und Escamillo auf spielerische Weise den ikonischen Charakter des Werks.

Tandberg interessiert sich für die Offenheit der Titelfigur, das Geheimnis, das sie umgibt. In Carmen sieht er nicht nur die Seherin, das Lustobjekt oder die Anarchistin, sondern auch einen Menschen, der diese vorgefundenen Rollen aus Angst vor emotionaler Verletzung spielt. Eine Frau, die durch die aufrichtige Liebe, die Don José ihr entgegenbringt, zumindest für Augenblicke hinter die Fassade ihrer Carmen-Posen blicken lässt.

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Opfer auf allen Seiten
Dr. Takt über Georges Bizet: „Carmen“, Prélude / Takt Eins
Das extreme Opfer – Mérimées Carmen
Auf der anderen Seite
Handlung von „Carmen“
„Böse, raffinirt, fatalistisch“

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02
DEZ

Advents-Verlosung: Das 2. Fensterchen

Im heutigen Adventskalender-Fensterchen verlosen wir 3 mal eine DVD von „Der Schatzgräber“ – eine Oper in einem Vorspiel, vier Akten und einem Nachspiel von Franz Schreker. Wenn Sie eine der drei DVDs gewinnen möchten, schreiben Sie bitte heute eine E-Mail mit dem Betreff „Das 2. Fensterchen“ an advent@deutscheoperberlin.de.

Schon die Uraufführung von Franz Schrekers DER SCHATZGRÄBER im Jahr 1920 in Frankfurt geriet zum Sensationserfolg, und es folgten allein in den nächsten fünf Jahren nicht weniger als 44 Inszenierungen an verschiedenen Häusern. Doch dann wurde es still um das beliebte Werk. Schrekers Opern schienen nicht mehr dem Zeitgeist zu entsprechen, mit dem Aufführungsverbot der Nationalsozialisten verschwanden die Partituren endgültig in den Schubladen. Und auch nach 1945 dauerte es lange, bis eine Schreker-Renaissance einsetzte. DER SCHATZGRÄBER jedoch hat es bis heute schwer.

Wie fast alle Libretti Schrekers stellt auch die Geschichte um Els und Elis die Frage nach dem Verhältnis von Fantasie und Realität, von Kunst und Leben: Seelenverwandt als einsame „Kinder von Traumkönigs Gnaden“ jagen Els und Elis unterschiedlichen Schätzen nach. Elis, der fahrende Sänger, spürt mit seiner Kunst in Gestalt einer magischen Laute Gold und Edelsteine auf, um die Menschheit zu beschenken. Die Kneipentochter Els hingegen, mutterlos aufgewachsen in einer brutalen Männerwelt, wird für ihr Ziel zur Lügnerin, Diebin und Mörderin: Sie schickt ihre Freier aus, um den Schmuck der Königin zu stehlen. Die ungeliebten Männer lässt sie sodann nach erfolgreicher Übergabe des Diebesguts skrupellos ermorden. Doch selbst der Besitz allen Goldgeschmeides stillt beider Verlangen nicht. Und so geht es auch in dieser Schreker-Oper einmal mehr um das Sehnen selbst, das der Komponist als den eigentlichen „Schatz“ bezeichnet: „einen Traum von Glück und Erlösung“. Elis und Els verlieren sich in diesen Träumen, Erinnerungen und Ahnungen, in Liedern, in Musik. Ihre Geschichten geraten zum Traumspiel in einer Welt voller Gier, Mord und emotionaler Haltlosigkeit. Für Franz Schreker konnte nur die Kunst selbst die Erlösung bieten. In den Kriegswirren ab 1914 komponiert, ist die Partitur des SCHATZGRÄBER so auch Schrekers persönliches künstlerisches Credo in prächtigen spätromantischen Farben.

Musikalische Leitung Marc Albrecht; Inszenierung Christof Loy; Bühne Johannes Leiacker; Kostüme Barbara Drosihn; Mit Tuomas Pursio, Doke Pauwels, Clemens Bieber, Michael Adams, Joel Allison, Michael Laurenz, Thomas Johannes Mayer, Seth Carico, Daniel Johansson, Gideon Poppe, Stephen Bronk, Elisabet Strid, Patrick Cook, Tyler Zimmerman u. a.; Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin



Einsendeschluss: 2. Dezember 2023. Die Gewinner*innen werden am 4. Dezember 2023 per E-Mail informiert. Die DVDs gehen anschließend auf dem Postweg zu. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.