Turandot

Giacomo Puccini (1858 – 1924)

04
Donnerstag
Januar
19:30 - 22:00
B-Preise: € 86,00 / € 66,00 / € 44,00 / € 26,00 / € 20,00
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Informationen zum Werk

Dramma lirico in drei Akten
Libretto von Giuseppe Adami und Renato Simoni,
nach dem Schauspiel von Carlo Gozzi
Uraufführung am 25. April 1926 in Mailand
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 13. September 2008

2 Stunden 30 Minuten / Eine Pause

In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln

Einführung: 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn im Rang-Foyer rechts

empfohlen ab 15 Jahren
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Der Kinderchor wird unterstützt Dobolino e. V.

04
Donnerstag
Januar
19:30 - 22:00
B-Preise: € 86,00 / € 66,00 / € 44,00 / € 26,00 / € 20,00
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zum Inhalt

Zum Stück
Eine Gesellschaft wird terrorisiert von einer Prinzessin. Turandot, schöne und faszinierende Repräsentantin eines ererbten Herrschafts-Systems, führt das Schreckensritual aus. Ein Ende der Gewalt verspricht allein ihre Verheiratung, doch keinem der Kandidaten gelingt es, die Bedingung zu erfüllen und ihre Rätsel zu lösen. Immer wieder vollzieht sich dasselbe Spektakel und endet mit einer neuen Hinrichtung. Calaf, Sohn eines vertriebenen Machthabers aus fremdem Land, durchbricht wider alle Erwartung dieses Schema. Er beantwortet die Fragen und steigert seinen Triumph, indem er die Machtverhältnisse umkehrt, das grausame Rätselspiel verlängert und der Prinzessin eine Gegenfrage stellt. Puccini will mit Anfang sechzig noch einmal neue Wege gehen. Die Welt ist im Umbruch, in den Künsten vollzieht sich ein tiefgreifender Wandel, neue, abstraktere Formen bieten sich zur Formulierung von Erfahrungen der Gegenwart an.

Zur Grundlage der Oper, an der Puccini in seinen letzten vier Lebensjahren arbeitet, wählte er mit TURANDOT einen Stoff, der auf ein Märchenstück Carlo Gozzis [1762] zurückgeht. Trotz der exotischen Klänge seiner reichsten und mit den härtesten Dissonanzen ausgestatteten Partitur entfaltet sich in TURANDOT nicht der Kosmos eines puppenhaft-niedlichen Chinas, sondern eine von der Atmosphäre unfassbarer Grausamkeit durchdrungene Welt. Die Auflösung des Dramas wurde für Puccini zum unüberwindlichen Hindernis. Ihm, dem ein Happy End seiner Opern von jeher suspekt war, gelang es nicht, die Sackgasse zu verlassen, in die ihn der Opfertod Liùs und die bevorstehende Zusammenführung Turandots und Calafs geführt hatte. Die Frage, auf welcher Grundlage diese beiden Gemeinsamkeit entwickeln könnten, blieb unbeantwortet. Den Gedanken der alles umfassenden Liebe zum jegliche Widerstände überwindenden Erlösungsinstrument zu ernennen, faszinierte und widerstrebte Puccini gleichzeitig zutiefst, so dass er nicht in der Lage war, diese Utopie darzustellen. Als er 1924 starb, hinterließ er ein Fragment. Der Ricordi Verlag beauftragte den Komponisten Franco Alfano damit, die Oper nach Skizzen Puccinis zu ergänzen.


Zur Inszenierung
Die Inszenierung von Lorenzo Fioroni zeigt die Geschichte in einem märchenhaft-zeitlosen Phantasiestaat, der dennoch Assoziationen an heutige Militärdiktaturen weckt. Die Szenen der Befragung und Hinrichtung nehmen hier eine Schlüsselrolle ein und beschwören eine rituelle, ja beinahe heilige Funktion von Gewalt. Dem entgegengesetzt äußern Volk und Herrscherkaste immer wieder den Wunsch nach einem Ende der Unterdrückung und einer allumfassenden Aussöhnung. In diesem Spannungsfeld zwischen Herrschaft durch Gewalt und Sehnsucht nach Liebe treffen Calaf und Turandot aufeinander. Doch statt einer Befriedung der gesellschaftlichen Zustände läutet das Paar im Finale eine neue Phase des Terrors ein.

Fioroni kehrt die psychische Konstitution der Hauptfiguren hervor und findet in beiden einen ausgeprägten Hang zur Gewalt. Denn auch Calaf stammt aus einer despotischen Herrscherfamilie und beweist mit dem Zulassen des Opfers von Liù die Bereitschaft, für seinen Stolz und seine Ziele über Leichen zu gehen. So wird der Bund, den er mit Turandot schlussendlich eingeht, durch eben jene gemeinsame Skrupellosigkeit plausibel. In der Folge äußert sich die leidenschaftliche Liebe endlich ausgelebt nicht in einer Umkehr des kaltblütigen Systems, sondern in der Verlängerung von Angst und Schrecken.

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01
DEZ

Adventskalender im Foyer: Das 1. Fensterchen

Heute im Foyer: „An American Christmas“
Lieblingslieder aus Nord- und Südamerika
mit Julie Wyma, Valeria Delmé und Jamison Livsey
17.00 Uhr / Rang-Foyer rechts
Dauer: ca. 25 Minuten / Eintritt frei


Vom frostigen Norden Alaskas bis zum südlichsten Zipfel Chiles, von Buenos Aires bis New York City – die Adventszeit wird auf dem gesamten amerikanischen Doppelkontinent gefeiert. Doch gibt es gewaltige Unterschiede, wie das Weihnachtsfest wo begangen wird. Diese Vielfalt spiegelt sich auch in der Musik wieder, welche den Feierlichkeiten vorangehen und diese begleiten. Während der argentinische Komponist Ariel Ramírez in seiner Kantate „Navidad Nuestra“ (deutsch: „Unsere Weihnacht“) die schwungvollen Rhythmen südamerikanischer Tänze aufgreift, gelingt es Songs wie „White Christmas“ oder „I’ll Be Home for Christmas“ auf einzigartige Weise das Besinnliche ins Populäre zu übertragen. Begleiten Sie die Sopranistinnen Julie Wyma und Valeria Delmé sowie den Pianisten Jamison Livsey auf eine Reise durch die musikalischen Gefilde jenseits des Atlantiks.

Julie Wyma stammt aus den USA und studierte an den Universitäten in Indiana, Missouri und Arizona. Zahlreiche Auftritte auf der Opern- und Konzertbühne führten sie durch die USA und Europa. Seit der Spielzeit 2021/22 ist sie als 1. Sopran Mitglied des Chores der Deutschen Oper Berlin, wo sie mit ihren Kolleg*innen nicht nur in den großen Choropern singt, sondern darüber hinaus auch als La Conversa in SUOR ANGELICA eine solistische Partie übernimmt. Neben ihrer Tätigkeit als Sängerin ist Julie Wyma auch als Gesangslehrerin, Kostümbildnerin und Regisseurin aktiv.

Valeria Delmé wurde in Buenos Aires geboren und sammelte bereits früh erste musikalische Erfahrungen u. a. als Solistin im Kinderchor des Teatro Colón. Es folgten weitere Opernauftritte auf verschiedenen Bühnen in Argentinien sowie eine Ausbildung am Conservatorio Superior de Música „Manuel de Falla“, ehe sie im Jahr 2017 begann, regelmäßig in Deutschland zu konzertieren. Inzwischen singt Valeria Delmé als 2. Sopran im Chor der Deutschen Oper Berlin.

Der Pianist und Dirigent Jamison Livsey studierte an der University of Michigan in Ann Arbor, Michigan. 2016 dirigierte er eine Premiere von TURN OF THE SCREW in Tel Aviv. Er hat als Korrepetitor mit Dirigierverpflichtung an vielen Opernhäusern gearbeitet, u. a. an der Minnesota Opera, der Chautauqua Opera, der Sarasota Opera, der Opera Cleveland, der Anchorage Opera, der Opera in Williamsburg, der Toledo Opera, beim Sugar Creek Symphony and Song, im Rahmen des Pine Mountain Music Festival sowie bei der Opera North. Bei diesen Opernensembles gastierte er auch als Cembalist und Orchesterpianist mit einem Repertoire von Monteverdi über Rossini bis zur Gegenwart. Er ist auch als Liedbegleiter tätig, u. a. für Vivica Genaux. An der Deutschen Oper Berlin wirkt er als Korrepetitor im Chor.