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Daniel Johansson … Mein Seelenort: Die Insel Ingarö vor Stockholm - Deutsche Oper Berlin

Daniel Johansson … Mein Seelenort: Die Insel Ingarö vor Stockholm

Auf die Rolle des Elis im SCHATZGRÄBER bereitet sich der Tenor Daniel Johansson in der Abgeschiedenheit der Schären vor

Mein Seelenort ist die Insel Ingarö. Sie gehört zum Schärengarten vor Stockholm. Fast 30.000 kleine Inseln und Felsformationen erstrecken sich hier entlang der Ostseeküste. Ingarö liegt nur rund fünfzehn Kilometer von meinem Haus entfernt. Schroffe Klippen, kleine Strände mit windgebeugten Kiefern, ein wunderschöner Ort. Wenn es stürmisch wird, sehe ich Windsurfer. Manchmal kommen Spaziergänger mit ihren Hunden vorbei. Aber meistens trifft man hier kaum Menschen. Die Insel vermittelt ein Gefühl von Abgeschiedenheit. Genau das, was ich brauche. Der Beruf des Opernsängers kann sehr stressig und fordernd sein. Hier am Wasser finde ich Ruhe.

Ich bin in Småland im Süden von Schweden aufgewachsen, umgeben von Wäldern. Schon als Kind ging ich mit meinem Vater und meinem fünf Jahre älteren Bruder zum Jagen, Fischen und Pilzesammeln. Diese Natur hat mich geprägt. Wir fuhren zum Angeln auch oft in den Norden Norwegens, wo es Lachse gibt. Die findet man vor Ingarö nicht. Aber einen ähnlichen Fisch: die Meerforelle. Ich angele sie am liebsten, weil sie schwer zu fangen ist. Alles muss stimmen. Das Wetter darf nicht zu gut sein. Nur wenn es kalt und windig ist, kommt sie in die Nähe der Küste. Man braucht Ausdauer und Geduld. Ich mag diese Herausforderung. Es geht mir nie darum, möglichst viele Fische zu fangen. Oder die größte Meerforelle zu angeln. So ticken manche, aber ich bin kein Rekordjäger.

Welche Werte zählen im Leben? Was verschafft uns Glück? Was macht die Gier mit uns? Diese Fragen stellt auch Franz Schreker in DER SCHATZGRÄBER. Wobei es noch um tausend andere Dinge geht, ein unglaublich vielschichtiges Werk. Ich liebe diese Oper!

DER SCHATZGRÄBER ist auch eine Reflexion über das Geschichtenerzählen selbst. Über das Verhältnis von Kunst und Realität. Ich spiele Elis, einen Bänkelsänger, der mit seiner magischen Laute durch die Lande zieht. Er besitzt die Gabe, Schätze aufzuspüren, mithilfe seiner eigenen Lieder. Zum Beispiel singt er von einem Reh, dessen Augen zu Juwelen werden. An der Stelle im Wald, die er selbst heraufbeschworen hat, findet er dann wirklich Edelsteine.

Elis ist eine faszinierende Figur. Er verliebt sich in die Wirtstochter Els. Sie manipuliert Männer, lässt sie für sich stehlen, morden, hat es auf den Schmuck der Königin abgesehen. Auch Elis wird in deren Intrigen verwickelt, irgendwann droht ihm die Hinrichtung. Aber er bleibt ruhig, bittet nur: »Lasst mich sterben, wie ich gelebt habe. Mit einem Lied auf den Lippen«. Elis ist Musiker und beseelt vom Glauben an die Kraft der Kunst. Damit kann ich mich identifizieren. Um es mit Churchill zu sagen: »Wenn nicht für die Kunst, wofür sonst sollten wir kämpfen?« Kunst überwindet Grenzen, zwischen Nationen, Religionen und Herkünften. Sie schafft Zusammenhalt. Den brauchen wir als Gesellschaft.

Der berührendste Moment in Schrekers Oper ist für mich das Ende. Els liegt im Sterben, Elis erzählt ihr eine letzte Geschichte. Er lädt sie in eine tröstende Traumwelt ein. »Du legst dein Köpfchen jetzt sanft zur Seit‘ und gibst mir dein Händchen«. Er singt von einer Stadt mit hohen Häusern, die sie gemeinsam durchwandern, »in Frieden und ohne Hast, bis wir das Ziel unserer Sehnsucht finden. Den herrlichen gläsernen Märchenpalast.« Sie werden dort von Trompeten empfangen, alle jubeln ihnen zu. Mit Worten schafft Elis ein Ruhekissen, auf dem seine Geliebte sich bettet. Die Kunst als Erlösung: Daran glaubte auch Schreker.

Sein SCHATZGRÄBER ist musikalisch sensationell. Die Oper folgt nicht den traditionellen Phrasierungen, sie nimmt unerwartete Wendungen, wechselt ständig den Takt. Keine Seite Musik gleicht bei Schreker der anderen. Dabei schreibt er unglaublich eingängige Melodien! Man hört nicht, wie schwer das Werk zu singen ist. Eine tolle Herausforderung für mich als Sänger: das Komplexe ganz leicht klingen zu lassen.

Daniel Johansson hat Elis schon in der Premiere 2022 bei uns gesungen, in der damaligen Neuinszenierung von Regisseur Christof Loy © Margareta Bloom Sandebäck
 

Manchmal fahre ich an meinen Seelenort, um mich auf eine Rolle vorzubereiten. Ich lasse die Angel zuhause, sitze am Wasser, neben mir eine Thermoskanne mit Kaffee und die Partitur, in die ich mich vertiefe. Ich singe nicht, sondern lausche den Vögeln, den Wellen. Die Musik ist nur in meinem Kopf.

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