Newsletter

Aktuelles zum Spielplan
Persönliche Empfehlungen
Besondere Aktionen ...
Seien Sie immer gut informiert!

Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie 25% Ermäßigung bei Ihrem nächsten Kartenkauf

* Pflichtfeld





Newsletter

Sieben Fragen an ... Mick Morris Mehnert - Deutsche Oper Berlin

Sieben Fragen an ... Mick Morris Mehnert

Mick Morris Mehnert ist 1,36 Meter groß und spielt in DER ZWERG die Hauptrolle. Ein Gespräch über Selbst- und Fremdwahrnehmung

Wann haben Sie das erste Mal wahrgenommen, dass sie anders sind?
Meine Eltern haben mich immer wie ein normales Kind behandelt, an dem nichts falsch ist. Das erste Mal war im Kindergarten, ich war vier Jahre alt und gerade aus den USA zurückgekehrt, wo ich mit meinen Eltern gelebt hatte. Ich betrat den Raum, alle drehten sich zu mir um, starrten mich etwas zu lange an und begannen, gehässig untereinander zu tuscheln. Später, in der Schule sagten die Erzieher behutsam zur Klasse „Mick ist anders, bitte gebt ihm nicht das Gefühl anders zu sein.“ Ich dachte nur „Häh? Das macht jetzt aber keinen Sinn.“

Sie haben den Beruf des Schauspielers gewählt. Trotz oder wegen ihrer Größe?
Interessante Frage. Einerseits habe ich damit in der Pubertät eine Phobie bekämpft. Ich war extrem schüchtern, wurde ständig angestarrt. Ich wollte aber nicht heimlich angeschaut werden, sondern für etwas Schönes, etwas, das ich sage, mache oder bin. Andererseits habe ich schon als Kind ständig gesungen und gespielt, bis heute liebe ich Märchen als Vorbild, als Motivation. Die Bühne ist, wenn Sie so wollen, Traum und Heilung. 

In Zemlinskys autobiografisch geprägter Oper blickt der Zwerg am Ende in einen Spiegel, empfindet sich als Monster, geht daran zugrunde. Was würden Sie ihm zurufen?
Monster ist man nicht, zum Monster wird man gemacht. Er sieht sich ja als Monster in Reaktion auf den Hofstaat und die Infantin. Zuvor lebt er in einer naiven Welt, hinterfragt sich nicht, lacht mit, wenn alle über ihn lachen. Wie Zemlinsky, der sein Aussehen zunächst auch nicht hinterfragte, erst die Ablehnung durch Alma Schindler stürzte ihn in einen Abgrund. Im Spiegelbild erblickt der Zwerg nicht sich, sondern den Blick der Gesellschaft auf ihn.

Die Oper heißt DER ZWERG, sie spielen die Titelrolle, die aber kein Zwerg ist, sondern ein Mensch. Was empfinden Sie als Kleinwüchsiger bei dem Begriff? 
Zwerge sind bekanntlich Fabelwesen aus Märchen und ähnlich wie der Begriff Liliputaner wurden (und werden) benutzt, um kleinwüchsige Menschen zu entmenschlichen. Ich habe natürlich schon Märchenfiguren gespielt, also Zwerge, würde aber nie auf die Idee kommen, mich als solchen zu bezeichnen. Zwerg, Liliputaner, Gnom – das alles sind Begriffe der Anders-Artigkeit, im wahrsten Sinne des Wortes. Ich bezeichne mich als Mensch.

Alma Mahler lehnte Zemlinsky offen als hässlich, jüdisch und verwachsen ab. Ist das nicht die viel tragischere, weil reale Geschichte? Von ihr wird im Vorspiel zur Produktion erzählt.
Geht mir auch so. In der Oper dirigiere ich als Zwerg das Orchester zum „Lied der blutenden Orange“, dieses Lied fasst alles zusammen, das Stück, aber auch Zemlinskys tiefe Verletzung, es tut weh, jedes Mal. Aber im echten Leben hat Zemlinsky seinen Schmerz ja verarbeitet. Sein Herz wurde gebrochen, aber er hat jede Figur seines Lebens in seine Werke einfließen lassen. Er bewältigt seine Verletzung künstlerisch. Das ist wahre Größe!

DER ZWERG erzählt von der Hässlichkeit, der Brutalität der Gesellschaft der 1920er Jahre. Wieviel davon ist noch da?
Eher mehr sogar. Twitter, Facebook, Instagram, TikTok: Das sind unsere Spiegel. Wie viele Verletzungen den Selbstbildern junger Menschen dort zugefügt werden. Unser Selbstwertgefühl wird immer abhängiger von Reaktionen auf Bilder, die wir erzeugen, um reflektiert und bewertet zu werden.

Was fügt mehr Schmerz zu: Gelächter oder Hass? 
Hass. Lachen kann unterschiedliche Gründe haben, sogar auf Missverständnissen beruhen, die sie aus dem Weg räumen können, sie können sogar mitlachen. Aber Hass ist gefährlich. 

OnePager Projekt starten
1

Wählen Sie den Namen der neuen Page

Zusammen mit der Adresse (URL) der Basisseite ist Ihr Projekt sofort unter dieser neuen Internetadresse verfügbar.

weitere Infos

Editor Mode
2

Inhalte nach Ihren Vorstellungen einrichten.

Erste Daten, Bilder, Videos sowie persönlichen Daten haben wir bereits für Sie als Beispiel hinterlegt.

weitere Infos

Seitenbereiche / Slides
3

Jedes Slide hat einen eigenen Editor

Mit dem Wechsel eines Slide wird der zugehörige Editor eingeblendet. Auf der rechten Seite bearbeiten Sie die Inhalte.

weitere Infos

Erneut bearbeiten
4

Verborgener Button links unten in der Ecke

Via MouseOver wird der Button für den Editor Mode sichtbar, um Inhalte später erneut anpassen zu können.

weitere Infos

OnePager anlegen / bearbeiten
21
DEZ

Advents-Verlosung: Das 21. Fensterchen

Am 12. April 2025 feiern wir im Rahmen unserer „Richard Wagner im April“-Wochen die Wiederaufnahme von DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG in der Inszenierung von Jossi Wieler, Sergio Morabito und Anna Viebrock, dann mit Thomas Johannes Mayer als Hans Sachs, Elena Tsallagova als Eva, Magnus Vigilius als Walther von Stolzing und Chance Jonas-O'Toole als David. Heute aber verlosen wir erst einmal unsere DVD, die in Zusammenarbeit mit dem Label NAXOS in der Premierenserie im Frühsommer 2022 aufgezeichnet wurde.

Im heutigen Adventskalender-Fensterchen verlosen wir 2 Mal eine DVD von DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG – Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner. Wenn Sie eine der zwei DVDs gewinnen möchten, schreiben Sie bitte heute eine E-Mail mit dem Betreff „Das 21. Fensterchen“ an advent@deutscheoperberlin.de.

Populär wie kaum ein anderes Bühnenwerk Richard Wagners sind DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG geliebt und gehasst zugleich. Das Stück verbindet eine heiter-fassliche Komödienhandlung mit sommernachts-trunkenem Spiel um Wahn und Wirklichkeit der Liebe, erhebt aber zugleich den Anspruch eines Gründungsmanifests deutschnationaler Kunst und ist damit in seiner Rezeption historisch belastet wie kaum ein anderes Werk Richard Wagners. Zugleich und an allererster Stelle sind DIE MEISTERSINGER jedoch ein Stück über die Musik und das Musikmachen.

DIE MEISTERSINGER in einer Welt zu erzählen, die sich der Musik verschrieben hat, ist auch der Ausgangspunkt für die Regiekonzeption von Jossi Wieler, Anna Viebrock und Sergio Morabito. Darin erzählen sie von den Regeln wie erstarrten Dogmen, die diese Welt bestimmen und die damit Beispiel für zahlreiche Lebenszusammenhänge werden, in denen Menschen sich Regeln setzen, sich unterordnen und bei ihnen Zuflucht finden oder aber ausbrechen und entkommen wollen. Sie bringen ein Stück auf die Bühne, in dem zudem Sänger*innen Sänger*innen spielen, um singend eine Geschichte über das Singen zu erzählen. Und sie zeigen Figuren wie die des Hans Sachs, der als alternder Mann zugunsten eines Jüngeren auf seine Liebe zu Eva verzichtet und zugleich das System reformieren will, dabei aber auch vor Demagogie und Populismus nicht zurückschreckt – während ab und an der Atem der Geschichte die Geister der Meistersinger-Vergangenheit hereinweht.

Musikalische Leitung John Fiore; Inszenierung Jossi Wieler, Anna Viebrock, Sergio Morabito; Mit Johan Reuter, Albert Pesendorfer, Gideon Poppe, Simon Pauly, Philipp Jekal, Thomas Lehman, Jörg Schörner, Clemens Bieber, Burkhard Ulrich, Stephen Bronk, Tobias Kehrer, Byung Gil Kim, Klaus Florian Vogt, Ya-Chung Huang, Heidi Stober, Annika Schlicht u. a.; Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin



Einsendeschluss: 21. Dezember 2024. Die Gewinner*innen werden am 23. Dezember 2024 per E-Mail informiert. Die DVDs gehen anschließend auf dem Postweg zu. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.