Fünf Fragen an ... Tatiana Serjan

Tatiana Serjan singt in Puccinis MANON LESCAUT die Titelrolle, eine junge Frau, die vor lauter Luxusgier ihre Liebe und ihr Leben verliert. Hier erzählt die russische Sopranistin warum Manon sie fasziniert

Sondra Radvanovsky als Manon Lescaut, Stefano La Colla als Des Grieux
Manon Lescaut
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Manon Lescaut
Dramma lirico von Giacomo Puccini
Dirigent: Donald Runnicles
Inszenierung: Gilbert Deflo
Mit Tatiana Serjan, Noel Bouley, Brian Jagde u. a.
10., 14., 19. Dezember 2019

Um ihren Schmuck zu retten, riskiert Manon Lescaut Leib und Leben. Warum macht sie das?
Ihre Zukunft ist ungewiss. Sie ahnt, dass sie allein durchkommen muss – und will etwas in der Hand haben.

Russen und Glamour: Ein unzertrennliches Paar?
In Russland gibt es tatsächlich viele Leute, die Glamour lieben. Aber auch in Russland gibt es natürlich sehr unterschiedliche Menschen – und nicht alle stehen auf Glamour. Ich halte mich von dieser Glitzer-Welt eher fern. Ich liebe die Natur, ich liebe die Weite, die ich in Russland finde. Wenn ich Kraft schöpfen will, gehe ich an abgeschiedenen Seen spazieren oder setze mich an den Kamin und schaue ins Feuer. In diesen Momenten schöpfe ich Kraft – und verbinde mich mit etwas, das ich das „kosmische Geheimnis“ nenne.

Was fasziniert Sie an Manon?
Wir alle machen Fehler, so wie Manon. Dafür sollten wir sie nicht zu hart verurteilen! Es ist eine Rolle mit großer Bandbreite. Vom jungen Mädchen, das kaum zwei Wochen im Voraus denkt – bis zur letzten Arie “Sola abbandonata”, wo sie schwach, einsam, verlassen ist und versteht, dass sie vom falschen Leben träumte. Am Ende steht sie allein vor Gott, ohne Freunde, ohne Familie. Ich muss die gesamte Verwandlung dieser Figur zeigen – in nur drei Stunden.

Manon Lescaut liebt Glamour. Was reizt uns daran?
Ich halte Glamour für überschätzt. Vielleicht reizt uns das, wenn wir noch jung sind. Aber je älter man wird, desto fauler riecht der Zauber.

Ihr persönlicher Glamour-Moment?
Glamour ist für mich, den Respekt meiner Kollegen zu spüren. Für mich strahlen und glitzern genau diese Momente. Wenn diese Menschen aus dem Orchester oder dem Chor auf mich zukommen und mir sagen, wie gut ich ein Stück gesungen habe oder wie gern sie mich haben singen hören, spüre ich die Kraft der Musik. Vielleicht ist das eine seltsame Art von Glamour – aber für mich strahlen genau diese Momente.

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