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Größte Freude, intensives Leid - Deutsche Oper Berlin

Größte Freude, intensives Leid

Antonello Manacorda dirigiert einen Abend mit Gustav Mahlers »Lied von der Erde«

Gustav Mahlers »Lied von der Erde« gibt vielen Menschen Rätsel auf. Ist es eine Sinfonie, ein Liederzyklus, ein Experiment? Für mich sind die sechs Orchesterlieder vor allem ein zutiefst berührendes Stück Musik, ein fantastisches Erlebnis, bei dem es um Leben und Tod geht, um Jenseits und Spiritualität. Die Musik ist mal melancholisch schwebend, dann wieder ausschweifend und schwelgerisch. Inhaltlich sind wir in Fernost. Mahler benutzte Texte von Hans Bethge, der chinesische Gedichte aus einer französischen Übersetzung bearbeitet und die mehr als tausend Jahre alte Naturlyrik ins Existenzielle, Philosophische gehoben hat.

Ich habe »Das Lied von der Erde« zum ersten Mal vor 30 Jahren gespielt, da war ich Mitte 20 und als Konzertmeister noch Teil des Orchesters. Es wurde zum Wendepunkt in meinem Leben, hat mein Verständnis von Orchestermusik geprägt. Seit ich Dirigent bin, spiele ich das »Lied von der Erde« immer wieder. Die Musik ist tief und ergreifend, extrem traurig und packend zugleich. Ich habe es noch nie geschafft, »Das Lied von der Erde« zu dirigieren, ohne am Ende in Tränen aufgelöst vor dem Orchester zu stehen.

Gustav Mahler schrieb den Liederzyklus 1908, bezeichnete ihn als »das Persönlichste«, was er bis dahin geschaffen habe. Die Uraufführung 1911 hat er nicht mehr erlebt. Schon die Arbeit daran fiel in eine schwere Zeit, im Jahr zuvor war eine seiner Töchter gestorben, im Alter von vier Jahren. Den Posten als Direktor der Wiener Hofoper hatte er nach einer antijüdischen Hetzkampagne räumen müssen, seine Frau Alma suchte Trost in Affären, die Mahler natürlich mitbekam. Ende des Jahres wurde seine Herzkrankheit diagnostiziert, an der er drei Jahre später sterben sollte. Mahler hatte sich zum Schreiben nach Toblach in Südtirol zurückgezogen, in eine Hütte am Waldrand. Ich habe das Haus besucht. Man schaut ins Tal, auf die gewaltigen Berge darüber, mehr ist da nicht. Es ist ein einsamer Ort, an dem sich Schönheit und Traurigkeit mischen. So ist auch Mahlers Musik eine Suche nach Sinn und den Wahrheiten des Menschseins – und weil es keinen Trost gibt, ist sie umso wahrhaftiger.

Wir beginnen den Konzertabend mit »Blossoming« von Toshio Hosokawa. Das Stück ist kleiner besetzt, die Musik ist verklärender, positiver, sie leitet perfekt zu dem gewichtigen Mahler über, wie eine Ouvertüre. Hosokawa ist ein zeitgenössischer japanischer Komponist, sein Klang beschreibt eine ähnliche Naturromantik. »Wie ein Blütenblatt, das sich öffnet«, steht in der Partitur, gemeint ist die Lotusblüte, auch dies ist eine Verbindung zum »Lied von der Erde«, wo der Lotus eine Rolle spielt.

Menschen, die zum ersten Mal Gustav Mahler hören, denken oft an Filmmusik, an E.T., Star Wars und John Williams. Das liegt daran, dass der von Mahler beeinflusste Erich Wolfgang Korngold in den Dreißigern nach Hollywood emigrierte, dort schuf er den typischen Filmmusik-Stil. Entsprechend opulent darf man Mahler dirigieren – und sollte doch gleichzeitig den Kitsch meiden.

Ich freue mich sehr auf das großartige Orchester der Deutschen Oper Berlin. Und auf die Stimmen von Okka von der Damerau und David Butt Philip. Im »Lied von der Erde« hat Mahler die Singstimmen in die Sinfonie verwoben wie Instrumente: Sopran, Alt, Flöte und Oboe reden miteinander wie gleichwertige Stimmen. Mahlers Musik entstand an der Schwelle vom Impressionismus zum Expressionismus. So wie die Künstler seiner Ära, Kandinsky, Kokoschka, Schiele, Trakl richtete er den Blick nach innen, schaute in die Seele des Menschen. Auch wir gehen bei diesem Konzert nach Innen. In die größte Freude, aber auch in das intensivste Leid.

Protokoll: Thomas Lindemann

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