Spielplan - Deutsche Oper Berlin

21. / 22. Juni 2025
Symposion: Frechheit, Unverstand und Laster!
AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY in Berlin 1931 und 2025
Hauseinlass: 30 Minuten vor dem ersten Vortrag
Vorträge in deutscher Sprache
- Vortrag „Auf nach Mahagonny“
- Vortrag „Auf dem Weg zur idealen Form des musikalischen Theaters“
- Vortrag „Ware, Parodie, Gestus, Form“
- Vortrag „Anwalt der Moderne“
- Vortrag „Der Bühnenbauer als ingeniöser Erzähler“
- Vortrag „Salonkommunismus, Zustandsfermaten und Entoperung“
- Vortrag „Die Liebenden in Mahagonny“
- Podiumsdiskussion
- Podiumsdiskussion
- Podiumsdiskussion


Im Rahmen des DFG-Projektes „Berliner Opernkultur 1925–1944“ an der Humboldt-Universität zu Berlin
- Vortrag „Auf nach Mahagonny“
- Vortrag „Auf dem Weg zur idealen Form des musikalischen Theaters“
- Vortrag „Ware, Parodie, Gestus, Form“
- Vortrag „Anwalt der Moderne“
- Vortrag „Der Bühnenbauer als ingeniöser Erzähler“
- Vortrag „Salonkommunismus, Zustandsfermaten und Entoperung“
- Vortrag „Die Liebenden in Mahagonny“
- Podiumsdiskussion
- Podiumsdiskussion
- Podiumsdiskussion
Samstag, 21. Juni 2025
10.00 – 10.45 Uhr
Patrick Primavesi [Leipzig]
„Auf nach Mahagonny!“
Die Zusammenarbeit von Brecht und Weill an einer „neuen Oper“
10.45 – 11.30 Uhr
Morten Grage [Berlin]
Auf dem Weg zur „idealen Form des musikalischen Theaters“
MAHAGONNY-Fassungen zwischen Songspiel und Oper
*** Kaffeepause ***
11.45 – 12.30 Uhr
Johannes C. Gall [Frankfurt am Main]
Ware, Parodie, Gestus, Form
Konzepte der epischen Oper im neunten Bild von AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY
*** Mittagspause ***
14.30 – 15.15 Uhr
Tobias Robert Klein [Stuttgart]
Kroll oder Kudamm, Song- oder Singspiel?
MAHAGONNY, Berlin und die Tradition des Theatergesangs
15.15 – 16.00 Uhr
Laura-Maxine Kalbow [Hamburg]
Anwalt der Moderne
Alexander Zemlinsky als Weill-Dirigent
Sonntag, 22. Juni 2025
11.00 – 11.45 Uhr
Stefanie Mathilde Frank [Köln]
Der Bühnenbauer als „ingeniöser Erzähler“
Caspar Nehers Arbeit mit Bertolt Brecht
11.45 – 12.30 Uhr
Alina Bernholt [Berlin]
„Salonkommunismus“, „Zustandsfermaten“ und „Entoperung“
Zur Presserezeption der Berliner Erstaufführung von Brechts und Weills AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY (1931)
*** Mittagspause ***
14.00 – 15.00 Uhr
Stephen Hinton [Stanford / CA, USA]
„Die Liebenden“ in Mahagonny
Zur Entstehung und Bedeutung des Kraniche-Duetts
15.00 – 16.00 Uhr
Podiumsdiskussion
mit Camilla Bork, Dörte Schmidt, Arne Stollberg u. a.
Am 21. Dezember 1931 ging im Theater am Kurfürstendamm die Berliner Erstaufführung von Bertolt Brechts und Kurt Weills AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY über die Bühne. Die Zeiten waren bewegt, politisch und künstlerisch gleichermaßen: Die Spannungen zwischen den radikalen Kräften an den Rändern der Weimarer Republik ließen sich mit Händen greifen; die legendäre Kroll-Oper unter Otto Klemperer musste unter dem Beschuss der rechten Parteien, denen die dort gepflegte Moderne ein permanenter Stein des Anstoßes war, im Juli 1931 ihre Pforten schließen. Dabei hatte ausgerechnet Klemperer 1929 die Uraufführung von MAHAGONNY wegen der „Kraßheit“ des Stückes abgelehnt. Erst der DREIGROSCHENOPER-Initiator Ernst Josef Aufricht brachte das Stück nun in privater Initiative nach Berlin, wobei er den ehemaligen Kroll-Dirigenten Alexander Zemlinsky für die musikalische Leitung und Caspar Neher für Regie und Bühnenbild engagierte. Statt mit Sängerinnen und Sängern wurde die Produktion fast ausschließlich mit Schauspielerinnen und Schauspielern besetzt, was Weill zu Umarbeitungen zwang und bei den Proben entsprechende Auseinandersetzungen mit Brecht provozierte. Dennoch kam die Inszenierung bis Frühjahr 1932 auf nahezu fünfzig Vorstellungen – einer der letzten großen Theatererfolge der Weimarer Republik, bevor 1933 die große Zeitenwende folgte.
Auch heute wird wieder viel von einer Zeitenwende geredet. Damit steht die Aktualität des Stückes erneut auf dem Prüfstand: Hat AUFSTIEG UND FALL DER STADT MAHAGONNY in Resonanz mit den politischen Gegebenheiten noch dasselbe Skandalisierungspotential wie 1931, oder ist Brechts „berlinisch kesser Anrempelung des Kapitalismus“ (so Hugo Leichtentritt in seiner Rezension für die Zeitschrift Die Musik) mittlerweile ihr Stachel abhandengekommen?
Diesen und anderen Fragen möchte das Symposion an der Deutschen Oper nachgehen, in Kooperation mit dem an der Humboldt-Universität zu Berlin angesiedelten und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziell geförderten Projekt „Berliner Opernkultur 1925–1944“ (Leitung: Prof. Dr. Arne Stollberg, Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft).