Newsletter

Aktuelles zum Spielplan
und zum Vorverkaufsbeginn
Persönliche Empfehlungen
Besondere Aktionen ...
Seien Sie immer gut informiert!

Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie 25% Ermäßigung bei Ihrem nächsten Kartenkauf

* Pflichtfeld





Newsletter

Simone Aughterlony – Mein Seelenort: Ein Badezimmer in Friedrichshain - Deutsche Oper Berlin

Simone Aughterlony – Mein Seelenort: Ein Badezimmer in Friedrichshain

Für die Tischlerei plant Simone Aughterlony ein Musiktheater, das die Vielfalt des Wassers feiert. Ideen dazu findet die Choreograf*in in der Wanne. Wo sonst?

Mein Seelenort ist das Bad in meiner Wohnung in Berlin-Friedrichshain. Mein erstes Zuhause ist Zürich, dort wohnen meine Kinder. Wenn ich in Berlin bin, freue ich mich auf die Wohnung, auf das Bad mit seinen schönen Fliesen, besonders auf die Badewanne. Meine Morgenroutine sieht so aus, dass ich Wasser einlasse und ein Bad nehme – zehn Minuten, keine Salze, kein Schaum, nur heißes, klares Wasser. So bereite ich mich auf den Tag vor, tauche ein, denke über die Themen und Projekte nach, die vor mir liegen.

Ich arbeite stets an mehreren Projekten gleichzeitig, die meisten drehen sich um Körper, Transformation, Transition, seit Jahren auch um Wasser als Stoff, der für Verwandlung und Austausch steht. Vor einer Weile saß ich mit der Komponistin Kai Kobayashi zusammen, um zu überlegen, was wir für die Münchener Biennale entwickeln – dort findet Anfang Juni die Uraufführung von SHALL I BUILD A DAM statt, bevor wir es zwei Wochen später in der Tischlerei aufführen. Das Festival-Motto ist »On the way«, es geht also auch dort um Bewegung und Transition. Kai und ich haben viel über die Arbeit der kanadischen Kulturwissenschaftlerin Astrida Neimanis gesprochen, ihr Buch »Bodies of Water« weitet den Blick auf Körper, Gender, Kultur und Natur entscheidend.

Wir Menschen betrachten uns gern als stabile Wesen, dabei bestehen wir zu 80 Prozent aus Wasser, so weit so banal. Spannend wird es, wenn wir die Kategorien, über die wir uns sonst definieren, aus anderer Perspektive betrachten. Fortlaufend fließt Wasser durch unsere Körper, wir nehmen es auf, geben es ab.

Die Menge des planetaren Wassers bleibt stabil, es verändert nur die Form, wird zu Eis, verdampft, regnet nieder, je nach Temperatur, Wetter und Druck ist es mal sprudelnd, mal träge, sogar gelförmig wie in den Tiefen der Ozeane. Wasser ist ständiger Distribution unterworfen – Klima, Wetter, Wolken, Flüsse, Seen, Leitungen – sobald wir Menschen ins Spiel kommen, geht es um Fragen wie Knappheit und Verteilungskämpfe.

Die Arbeiten von Simone Aughterlony bewegen sich an der Grenze zwischen Tanz, Performance und Kunst. SHALL I BUILD A DAM ist eine Koproduktion mit der Münchener Biennale © Max Zerrahn
 

Je länger wir aber nur das Wasser betrachten, nämlich als Materie, die sich kontinuierlich verändert, alles durchfließt, alles miteinander verbindet, umso unschärfer, fluider werden auch die Kategorien. Wasser ist dynamische Materie und aus seiner Perspektive ist alle Materie dynamisch. SHALL I BUILD A DAM inszeniert also zunächst die unterschiedlichen »Körper des Wassers«, als Eis, in Röhren und anderen Formen.

Zwei Sänger*innen und fünf Musiker*innen des »Ensemble KNM Berlin« spielen diese Stadien. KNM steht für Kammerorchester Neue Musik, das Ensemble ist spezialisiert, neue Musik mitzugestalten, während sie entsteht; mit ihren Instrumenten (Akkordeon, Kontrabass, Posaune, Klarinette und Viola) werden sie zu Darsteller*innen von etwas, das man als Tanz bezeichnen könnte – ohne dass es Tanz wäre.

Der Abend ist eine Einladung, unsere gewohnten Kategorien zu überdenken. Ausgehend von der Transformation des Wassers stellen wir Fragen: Wo enden Körper, wo beginnt Natur? Wann setzt Kultur ein? Wenn alles fließt, was ist dann weiblich? Was männlich? Statt die starre Kultur des Binären zu feiern, laden wir ein, alles Sein so zu nehmen, wie es ist: nämlich fluide. Auch die Aggregatszustände des Wassers sind ja nur Momentaufnahmen, in Wirklichkeit befindet es sich im Wandel und mit ihm alle Dinge, Wesen und Entitäten, die es durchwandert. Diese Einsicht wollen wir auf uns Menschen anwenden und versuchen, die anthropozentrische Denkweise etwas auseinanderzunehmen und vielleicht auch zu destabilisieren.

Die philosophischen Begriffe hinter diesen Überlegungen heißen Transformation, Posthumanismus und Hydro-Feminismus. Ich weiß, manchen Menschen stellen sich die Nackenhaare auf, sie fürchten die Auflösung aller Unterschiede, die ja gerade die Buntheit des Lebens ausmachen. Aber darum geht es nicht, im Gegenteil: Wir feiern die Unterschiede. Aber statt die Festzustände zu zelebrieren, betrachten wir die transitorischen Übergänge, den Wandel. Alles fließt, so ist das nun mal. Da helfen auch keine Dämme. Weder im echten Leben noch solche im Kopf.

OnePager Projekt starten
1

Wählen Sie den Namen der neuen Page

Zusammen mit der Adresse (URL) der Basisseite ist Ihr Projekt sofort unter dieser neuen Internetadresse verfügbar.

weitere Infos

Editor Mode
2

Inhalte nach Ihren Vorstellungen einrichten.

Erste Daten, Bilder, Videos sowie persönlichen Daten haben wir bereits für Sie als Beispiel hinterlegt.

weitere Infos

Seitenbereiche / Slides
3

Jedes Slide hat einen eigenen Editor

Mit dem Wechsel eines Slide wird der zugehörige Editor eingeblendet. Auf der rechten Seite bearbeiten Sie die Inhalte.

weitere Infos

Erneut bearbeiten
4

Verborgener Button links unten in der Ecke

Via MouseOver wird der Button für den Editor Mode sichtbar, um Inhalte später erneut anpassen zu können.

weitere Infos

OnePager anlegen / bearbeiten