Gastmahl

Ein Musiktheater-Ritual

15
Sonntag
Oktober
20:00 - 21:00
€ 20,00 / ermäßigt* € 10,00
Freie Platzwahl
Informationen zum Werk

ca. 1 Stunde 20 Minuten / Keine Pause

In deutscher und englischer Sprache

empfohlen ab 16 Jahren
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15
Sonntag
Oktober
20:00 - 21:00
€ 20,00 / ermäßigt* € 10,00
Freie Platzwahl
zum Inhalt

Gastmähler waren in der griechischen Antike fester Bestandteil des gesellschaftlichen und politischen Lebens. Anhand eines ritualisierten Ablaufs, der kultische Handlungen, Musik, Tanz und Reden einschloss, gaben sich die Teilnehmer – ausschließlich Männer – dem Rausch hin. Platons „Symposion“ berichtet vom Verlauf eines Gastmahls, das zu Ehren des Gottes Eros abgehalten wurde und in dem von den Teilnehmern verschiedene Auffassungen von Liebe vorgetragen und diskutiert wurden. Angelehnt an Platons Schrift versucht GASTMAHL in der Regie von Elli Neubert und mit Musik von Ralph Heidel eine feministische und queere Neudeutung dieser gesellschaftlichen Praxis und der in ihr verhandelten Themen: In einem kollektiven Probenprozess entsteht derzeit in der Tischlerei ein Abend über Liebe und Gemeinschaft in unserer heutigen Zeit. In vier Stadien – „Sehnsucht“, „Du und Ich“, „Fürsorge“ und „Neue Verwandtschaften“ – werden verschiedene Ansichten von Liebe, Gemeinschaft und Verbundenheit diskutiert und erfahrbar gemacht.

Texte aus Platons Symposion, aktuelle Sachliteratur, durch den Multiinstrumentalisten und Produzenten Ralph Heidel arrangierte Opernarien und Tanz sind ebenso Teil des interdisziplinären Musiktheaters wie persönliche Erfahrungsberichte der Performer*innen. Die immersive Bühnenlandschaft, in der die Grenzen zwischen Publikum und Performer*innen verwischen, zitiert Elemente der antiken Architektur und wirft gleichzeitig Fragen zum Verhältnis zwischen Innen und Außen sowie Mensch und Natur auf. Interaktive Parts und wiederkehrende rituelle Elemente laden das Publikum dazu ein, am Geschehen aktiv teilzuhaben und Teil der Gemeinschaft zu werden. GASTMAHL ist eine Einladung zur gemeinsamen Suche nach neuen Arten der Verwandtschaft und eine musikalische Reise von barocken Arien über romantisches Kunstlied und Richard Wagner bis zu heutigem Clubsound.

Hinweis: Während der Vorstellung werden kostenlos Getränke gereicht; es stehen eine alkoholfreie sowie eine alkoholische Variante zur Auswahl.

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02
DEZ

Advents-Verlosung: Das 2. Fensterchen

Im heutigen Adventskalender-Fensterchen verlosen wir 3 mal eine DVD von „Der Schatzgräber“ – eine Oper in einem Vorspiel, vier Akten und einem Nachspiel von Franz Schreker. Wenn Sie eine der drei DVDs gewinnen möchten, schreiben Sie bitte heute eine E-Mail mit dem Betreff „Das 2. Fensterchen“ an advent@deutscheoperberlin.de.

Schon die Uraufführung von Franz Schrekers DER SCHATZGRÄBER im Jahr 1920 in Frankfurt geriet zum Sensationserfolg, und es folgten allein in den nächsten fünf Jahren nicht weniger als 44 Inszenierungen an verschiedenen Häusern. Doch dann wurde es still um das beliebte Werk. Schrekers Opern schienen nicht mehr dem Zeitgeist zu entsprechen, mit dem Aufführungsverbot der Nationalsozialisten verschwanden die Partituren endgültig in den Schubladen. Und auch nach 1945 dauerte es lange, bis eine Schreker-Renaissance einsetzte. DER SCHATZGRÄBER jedoch hat es bis heute schwer.

Wie fast alle Libretti Schrekers stellt auch die Geschichte um Els und Elis die Frage nach dem Verhältnis von Fantasie und Realität, von Kunst und Leben: Seelenverwandt als einsame „Kinder von Traumkönigs Gnaden“ jagen Els und Elis unterschiedlichen Schätzen nach. Elis, der fahrende Sänger, spürt mit seiner Kunst in Gestalt einer magischen Laute Gold und Edelsteine auf, um die Menschheit zu beschenken. Die Kneipentochter Els hingegen, mutterlos aufgewachsen in einer brutalen Männerwelt, wird für ihr Ziel zur Lügnerin, Diebin und Mörderin: Sie schickt ihre Freier aus, um den Schmuck der Königin zu stehlen. Die ungeliebten Männer lässt sie sodann nach erfolgreicher Übergabe des Diebesguts skrupellos ermorden. Doch selbst der Besitz allen Goldgeschmeides stillt beider Verlangen nicht. Und so geht es auch in dieser Schreker-Oper einmal mehr um das Sehnen selbst, das der Komponist als den eigentlichen „Schatz“ bezeichnet: „einen Traum von Glück und Erlösung“. Elis und Els verlieren sich in diesen Träumen, Erinnerungen und Ahnungen, in Liedern, in Musik. Ihre Geschichten geraten zum Traumspiel in einer Welt voller Gier, Mord und emotionaler Haltlosigkeit. Für Franz Schreker konnte nur die Kunst selbst die Erlösung bieten. In den Kriegswirren ab 1914 komponiert, ist die Partitur des SCHATZGRÄBER so auch Schrekers persönliches künstlerisches Credo in prächtigen spätromantischen Farben.

Musikalische Leitung Marc Albrecht; Inszenierung Christof Loy; Bühne Johannes Leiacker; Kostüme Barbara Drosihn; Mit Tuomas Pursio, Doke Pauwels, Clemens Bieber, Michael Adams, Joel Allison, Michael Laurenz, Thomas Johannes Mayer, Seth Carico, Daniel Johansson, Gideon Poppe, Stephen Bronk, Elisabet Strid, Patrick Cook, Tyler Zimmerman u. a.; Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin



Einsendeschluss: 2. Dezember 2023. Die Gewinner*innen werden am 4. Dezember 2023 per E-Mail informiert. Die DVDs gehen anschließend auf dem Postweg zu. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.