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Das Dunkel auftrennen, damit Licht eindringt - Deutsche Oper Berlin

Das Dunkel auftrennen, damit Licht eindringt

Luigi Nono war einer der wichtigsten Komponisten der Neuen Musik. Wir widmen ihm einen Konzertabend

»Darmstädter Schule« nannte man die Gruppe um Luigi Nono, Karlheinz Stockhausen, Pierre Boulez und György Ligeti. Ab 1946, ein Jahr nach dem 2. Weltkrieg, kamen dort junge Komponisten zusammen, zu jährlichen Sommerakademien, um sich auszutauschen, um ihre Stimmen zu finden, die ins Exil vertriebene Avantgarde der Vorkriegszeit wiederzuentdecken und vor allem, um einen radikalen Neuanfang zu machen, nach dem Horror und den Schrecken des Krieges, die ihnen in den Knochen steckten.

Es war die Zeit der »Stunde Null«. In allen Künsten befreiten sie sich vom Ballast der Väter, der übervoll war mit vergifteten Werten und Weltbildern, fanden Klärung und Freiheit in der Abstraktion der Moderne, schufen neue Parameter für Ästhetik, Struktur, Form und Farbe, Klang, Sprache und Ausdruck. Natürlich auch in der Musik und Luigi Nono war einer der radikalsten Köpfe dieser Neuen Musik. Er politisierte, abstrahierte, arbeitete neu und anders – und landete immer wieder bei der menschlichen Singstimme, als Ruhepol, als Ort der Zuversicht. Anfangs eckig, schroff, dabei hochexpressiv, wurden seine Werke später weicher, versöhnlicher, auch introvertierter. Doch ohne die italienische Tradition ist Nonos Komponieren nicht denkbar. Und ein wenig Bellini, Verdi, Puccini und Respighi steckt selbst in seinen radikalsten Stücken.

Luigi Nonos Manuskripte sind legendär, sie zeugen von expressivem Ungestüm weitaus mehr als von strenger Konstruktion. Mit Schere und Kleber montierte Luigi Nono seine Notenblätter, übermalte manche Stellen dick mit Buntstift – und dies alles in einer Handschrift, die oft nur für Eingeweihte zu entziffern war © Marcello Mencarini / Bridgeman Images
 

Luigi Nono wäre dieses Jahr 100 Jahre alt geworden, das Orchester der Deutschen Oper Berlin präsentiert mit »Italia Nera« eine düstere Hommage. Anfangs zeichnet Ottorino Respighis in »Feste Romane« das Schauerbild einer römischen Arena. Am Ende erklingt der vierte Akt von Verdis OTELLO, einer der finstersten Akte der Operngeschichte. Im Mittelteil: Luigi Nonos »Canti di vita e d’amore. Sul ponte di Hiroshima« führen ebendort hin.

Die »Lieder des Lebens und der Liebe: Auf der Brücke von Hiroshima« wurden 1962 uraufgeführt; das Werk für Sopran, Tenor und Orchester besteht aus drei höchst unterschiedlichen Teilen. Der erste Satz handelt, so Nono, vom »verbrecherischen Wahnsinn unserer Zeit«, basierend auf Günther Anders‘ »Tagebuch aus Hiroshima und Nagasaki«. Im zweiten Satz vertont Nono das Gedicht »Esta Noche« von Jesús López Pacheco, es beschreibt die Folter der algerischen Widerstandskämpferin Djamila Boupacha – Nono komponiert es als »Lied der Hoffnung«. Der dritte Teil öffnet sich der Zuversicht, Nono intoniert Teile eines Liebesgedichts von Cesare Pavese.

Inhalte und Musik sind geprägt von Extremen und Kontrasten. Doch wie die Gedichte stets zur Hoffnung streben, tut dies auch die Musik. Nono komponierte die »Canti« für ein groß besetztes Sinfonieorchester, arbeitet gerade im ersten Satz mit brachialen Klängen, organisiert sie immer wieder um, massive Klangeruptionen, die sich dann zu Melodiebögen größter Zärtlichkeit öffnen, Raum schaffen für Singstimmen – bis zum zweiten Satz, der aus einem gänzlich unbegleiteten Solo der Sopranistin besteht.

Der dritte Satz stellt die Schlaginstrumente des Orchesters nach vorn, Pauken, Glocken, Becken, Tamtams: Nonos Chiffren für alles Visionäre. Und auch hier tut sich nach einem schroffen, donnernden Gewitter ein lichter Klanghimmel auf, ein Tenor verspricht: »Sarai tu – ferma e chiara«. »Du wirst sein – wirklich und hell.« Wir erwarten einen Abend der so bewegend wird, wie das letzte Jahrhundert bewegt war. Und die Gegenwart leider noch ist.

 

Ralf Grauel, Sebastian Hanusa

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