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Das heimliche Genie - Deutsche Oper Berlin

Lars Gebhardt erzählt ...

Das heimliche Genie

Der Komponist Rued Langgaard war der Zeit weit voraus. Seine Musik wollte im Dänemark der 1920er Jahre keiner hören.

„Es ist oft eine unglückliche Kombination aus persönlichen Eigenarten und äußeren Umständen, die sich zwischen Talent und Erfolg stellen. Rued Langgaard war ein Kauz, sein Leben lang blieb er ein Außenseiter der dänischen Musikgeschichte. Die Klänge, die er komponierte, waren extrem modern. Aber in Dänemark gab es keine Anerkennung für einen Exzentriker wie ihn.

Eigentlich stimmte alles: Langgaards Eltern waren Pianisten. Er wurde als Wunderkind gehandelt, komponierte, gab Konzerte. Seine 1. Sinfonie wurde 1913 von den Berliner Philharmonikern uraufgeführt. Doch dann entwickeln sich seine Ideen schneller als die Zeit. Der Pianist soll auf dem Klavierdeckel trommeln und die Saiten zupfen. Die 12. Sinfonie enthält die Anweisung ‚Amok – ein Komponist explodiert‘. Seine Oper ANTIKRIST bleibt unaufgeführt. Die Zeitgenossen urteilen: unverständliches Libretto, unerhörte Klänge.

Seine erste Festanstellung bekommt Langgaard 1940 mit 47 Jahren – am Dom zu Ribe, im letzten Zipfel des Landes. Auch dort komponiert er wie besessen. Die Werke werden eckiger, künden von einem Minimalismus, der wieder einmal zu früh kommt. Langgaards Leistung wird erst nach seinem Tod gewürdigt. Bei den Vorbereitungen zu den ‚Nordic Music Days‘ geraten seine Partituren im Jahr 1968 in die Hände von György Ligeti, dem Vorreiter der Neuen Musik. Ligeti liest sich fest, ruft, dieses Werk müssen wir zur Aufführung bringen. Trotzdem kennen Rued Langgaard bis heute nur Eingeweihte – zum Glück wird das bald anders sein.“

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DEZ

Advents-Verlosung: Das 21. Fensterchen

Am 12. April 2025 feiern wir im Rahmen unserer „Richard Wagner im April“-Wochen die Wiederaufnahme von DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG in der Inszenierung von Jossi Wieler, Sergio Morabito und Anna Viebrock, dann mit Thomas Johannes Mayer als Hans Sachs, Elena Tsallagova als Eva, Magnus Vigilius als Walther von Stolzing und Chance Jonas-O'Toole als David. Heute aber verlosen wir erst einmal unsere DVD, die in Zusammenarbeit mit dem Label NAXOS in der Premierenserie im Frühsommer 2022 aufgezeichnet wurde.

Im heutigen Adventskalender-Fensterchen verlosen wir 2 Mal eine DVD von DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG – Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner. Wenn Sie eine der zwei DVDs gewinnen möchten, schreiben Sie bitte heute eine E-Mail mit dem Betreff „Das 21. Fensterchen“ an advent@deutscheoperberlin.de.

Populär wie kaum ein anderes Bühnenwerk Richard Wagners sind DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG geliebt und gehasst zugleich. Das Stück verbindet eine heiter-fassliche Komödienhandlung mit sommernachts-trunkenem Spiel um Wahn und Wirklichkeit der Liebe, erhebt aber zugleich den Anspruch eines Gründungsmanifests deutschnationaler Kunst und ist damit in seiner Rezeption historisch belastet wie kaum ein anderes Werk Richard Wagners. Zugleich und an allererster Stelle sind DIE MEISTERSINGER jedoch ein Stück über die Musik und das Musikmachen.

DIE MEISTERSINGER in einer Welt zu erzählen, die sich der Musik verschrieben hat, ist auch der Ausgangspunkt für die Regiekonzeption von Jossi Wieler, Anna Viebrock und Sergio Morabito. Darin erzählen sie von den Regeln wie erstarrten Dogmen, die diese Welt bestimmen und die damit Beispiel für zahlreiche Lebenszusammenhänge werden, in denen Menschen sich Regeln setzen, sich unterordnen und bei ihnen Zuflucht finden oder aber ausbrechen und entkommen wollen. Sie bringen ein Stück auf die Bühne, in dem zudem Sänger*innen Sänger*innen spielen, um singend eine Geschichte über das Singen zu erzählen. Und sie zeigen Figuren wie die des Hans Sachs, der als alternder Mann zugunsten eines Jüngeren auf seine Liebe zu Eva verzichtet und zugleich das System reformieren will, dabei aber auch vor Demagogie und Populismus nicht zurückschreckt – während ab und an der Atem der Geschichte die Geister der Meistersinger-Vergangenheit hereinweht.

Musikalische Leitung John Fiore; Inszenierung Jossi Wieler, Anna Viebrock, Sergio Morabito; Mit Johan Reuter, Albert Pesendorfer, Gideon Poppe, Simon Pauly, Philipp Jekal, Thomas Lehman, Jörg Schörner, Clemens Bieber, Burkhard Ulrich, Stephen Bronk, Tobias Kehrer, Byung Gil Kim, Klaus Florian Vogt, Ya-Chung Huang, Heidi Stober, Annika Schlicht u. a.; Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin



Einsendeschluss: 21. Dezember 2024. Die Gewinner*innen werden am 23. Dezember 2024 per E-Mail informiert. Die DVDs gehen anschließend auf dem Postweg zu. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.