Der Schatzgräber – Handlung - Deutsche Oper Berlin

Aus dem Programmheft

Der Schatzgräber – Handlung

erklärt von Regisseur Christof Loy

 

Prolog

Seitdem man die Juwelen der Königin geraubt hat, leidet sie an einer schleichenden, merkwürdigen Krankheit. Kein anderer Schatz der Welt kann ihr Schönheit und Lebensfreude zurückgeben. Der Narr erzählt von einem geheimnisvollen Balladensänger, der mit seiner Laute Schätze aufspüren kann. Als Schatzgräber durchzieht er das Land, erscheint und verschwindet wieder. Dieser wäre als einziger in der Lage, den geraubten Schatz der Königin zu finden. Der König beauftragt den Narren, diesen Mann ausfindig zu machen. Sollte der Plan gelingen, verspricht der König dem Narren, seinen Herzenswunsch zu erfüllen: ihn zu vermählen.

 

Erster Aufzug

Die Kellnerin Els soll am nächsten Tag mit dem reichen Junker verheiratet werden. Sie schickt ihn zu dem Juwelier Meister Luck. Dort soll der Junker ihr den sehnlichst erwünschten Brautschmuck kaufen. Doch sie möchte sich der Heirat, wie schon zweimal zuvor, entziehen und beauftragt den ihr hündisch ergebenen Albi, den Junker auf dem Rückweg im Wald zu ermorden und ihr anschließend den Halsschmuck auszuliefern. Sie allein weiß, dass es sich um die Juwelen der Königin handelt. Auch ihre vorherigen Freier wurden auf ähnliche Weise beseitigt, nicht ohne vorher ebenfalls Teile des gesuchten Schmucks besorgt zu haben.

Els wird von vielen Männern umworben, doch sie selbst träumt in kindlicher Fantasie von einem Märchenprinzen, der sie auf sein Schloss führt. Auch den Minister der Polizei, den Vogt, hat sie in ihren Bann gezogen. 

Plötzlich aber nimmt Els einen Mann wahr, der ihr wie der Prinz aus ihrem Märchenbuch erscheint. Er ist ein Geschichtenerzähler und Balladensänger. Seine Tagträume scheinen Wirklichkeit zu werden. Als er einen Traum beschreibt, in dem auf wundersame Weise seine Laute ihn in einem Wald zu einem kostbaren Geschmeide führt, so hat er dieses auch schon plötzlich in der Hand. Es ist just das Halsband, das der Junker für Els besorgen sollte.

Für Els ist es klar: Dies ist der Mann, auf den sie ihr Leben lang gewartet hat. 

Doch eine andere Wirklichkeit bricht plötzlich ein: Man hat den Junker grausam ermordet aufgefunden.

Der Vogt verdächtigt den Sänger Elis des Raubmordes und lässt ihn festnehmen.

Els ist verzweifelt: Wie soll sie Elis retten, ohne die Schuld auf sich zu lenken? Und ohne sich dem Vogt auszuliefern …

 

Zweiter Aufzug

Das Urteil ist gefällt. Elis soll vor aller Augen hingerichtet werden. Da nähert sich der Narr der unglücklichen Els. Es dämmert ihm nun, dass der Mann, der im Morgengrauen gehängt werden soll, kein anderer ist als der so dringlich gesuchte Schatzgräber. Der Narr verspricht Els, das Leben von Elis zu retten und beim König für diesen vorzusprechen. Er selbst würde dann seine Belohnung erhalten, eine Frau fürs Leben ... Doch grausam wie das Schicksal ist, hat sich auch der Narr unsterblich in Els verliebt.

Der Vogt will das Urteil vollstrecken und Elis hängen lassen. Doch Els kann Elis einen Hinweis geben, dass er durch den König selbst gerettet werden könnte. Man müsse nur Zeit schinden, bis der erlösende Bote des Königs eintreffe. Elis folgt dem Rat und bittet darum, vor der Hinrichtung ein letztes Lied singen zu dürfen. Es ist ein Hymnus auf die Liebe, die er nun für Els empfindet.

Und wieder scheint es wie im Märchen: Ein Abgesandter des Königs verkündet, dass man Elis die Strafe erlasse. Die Königin wünsche, den Schatzgräber zu sehen und bitte ihn darum, mithilfe der zauberischen Laute ihren Schatz wiederzufinden. Doch sollte es ihm nicht gelingen, würde er öffentlich gedemütigt werden und müsse das Land verlassen.

So ist Elis’ Rettung für Els ein neues Unglück: Sie ist überzeugt, dass Elis mit seiner Laute den geraubten Schatz bei ihr finden wird und damit erfährt, dass sie für den Schmuck hat morden lassen. 

Noch einmal bedient sie sich der Hilfe des unglücklichen Albi: Er soll die Laute stehlen. Dann würde sie ihn mit ihrer Zärtlichkeit belohnen.

 

Dritter Aufzug

Els träumt weiter von Ruhm und Liebesglück und davon, ihre Kindheit hinter sich zu lassen.

Doch sie verstrickt sich weiter in Unheil. Tatsächlich ist es Albi geglückt, unerkannt die Laute zu stehlen. Ohne das Zauberinstrument aber sieht sich Elis, der ebenso von einem gesellschaftlichen Aufstieg träumt wie Els, am Abgrund. Die Wundertat, den Schmuck der Königin zu finden, wird er nicht vollbringen können.

Doch Els verspricht ihm eine Liebesnacht, an deren Ende sie ihm den wundersamen Schmuck aushändigen würde. Nur dürfe er nie fragen, wie sie zu dem Schmuck gekommen sei und müsse dadurch seine unerschütterliche Liebe zu ihr beweisen.

Elis lässt sich auf den eigentümlichen Handel und den Zauber der Liebesnacht ein. 

 

Vierter Aufzug

Elis hat den Schmuck der Königin übergeben und wird nun vor allen Anwesenden vom König in den Adelsstand erhoben. Doch er spürt, dass man sich über ihn und seine Geliebte lustig macht. Er attackiert in einem großen emotionalen Ausbruch die Königin und möchte Els den Schmuck wieder zurückgeben. Als es fast zum Eklat kommt, erscheint plötzlich der Vogt, der ein Geständnis aus Albi herausgepresst hat. Nun ist es klar, dass Els den in sie verliebten Albi mehrfach zum Mord und Raub angestiftet hat.

Der König verurteilt Els zum Tode. Doch der Narr rettet ihr Leben, indem er darauf beharrt, dass ihm eine Frau versprochen wurde, sollte er den Schatz wiederbesorgen können. Seine Wahl fällt auf Els.

Die Gesellschaft sagt sich von dem sonderbaren Paar los. Und auch die Liebe von Elis ist erloschen, als er von Els’ Machenschaften erfahren hat.

 

Epilog

Ein Jahr ist vergangen. Der Narr konnte sein Glück mit Els nicht finden, sie siecht dahin und ihr Ende ist nah. Der Narr hat Elis gerufen in der Hoffnung, dieser könne Els noch glücklich machen. 

Doch auch Elis bleibt nichts anderes übrig, als Els in den Todesschlaf zu singen. Es ist ein Lied von dem Liebespaar Els und Elis. 

Els’ Lebenslicht verlischt. Der Sänger verschwindet, so wie er kam. Der Narr ist einsamer als je zuvor, und für alle anderen geht das Leben weiter wie bisher.

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