Newsletter

Aktuelles zum Spielplan
Persönliche Empfehlungen
Besondere Aktionen ...
Seien Sie immer gut informiert!

Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie 25% Ermäßigung bei Ihrem nächsten Kartenkauf

* Pflichtfeld





Newsletter

Die Tücken der Macht - Deutsche Oper Berlin

Das Interview führte Sebastian Hanusa

Die Tücken der Macht

„Boris Godunow“ in einer Neuinszenierung von Richard Jones

Boris Godunow
Dirigent: Kirill Karabits
Inszenierung: Richard Jones
Mit u. a. Sir Bryn Terfel, Burkhard Ulrich, Dong-Hwan Lee, Ante Jerkunica, Robert Watson, Matthew Newlin; Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Wiederaufnahme: 31. Januar 2019

Die letzte Premiere der Saison in der Deutschen Oper Berlin ist Modest P. Mussorgskijs „Boris Godunow“. Die Produktion in der Regie von Richard Jones entstand in Kooperation mit dem Royal Opera House Covent Garden in London, wo sie im März 2016 ihre Premiere erlebt hat. In Berlin wird das Stück komplett neu einstudiert. Die Titelpartie des tragisch scheiternden Zaren Boris Godunow übernimmt der estnische Bass Ain Anger, der in London als Pimen auf der Bühne stand und nun in Berlin sein Rollendebüt als Boris gibt. Die musikalische Leitung liegt in Händen von Kirill Karabits, Generalmusikdirektor des Nationaltheaters Weimar, der sein Debüt im Haus an der Bismarckstraße gibt.

Welche Bedeutung hat „Boris Godunow“ für Sie persönlich?
Ain Anger: Mit „Boris Godunow“ verbindet mich eine lange Geschichte: Es war die erste Oper, die ich überhaupt auf der Bühne gesungen habe, denn ich habe im Chor der Estnischen Nationaloper meine Sängerlaufbahn begonnen. Direkt in meinem ersten Monat dort stand „Boris Godunow“ auf dem Programm. Später habe ich Warlaam gesungen, mehrfach dann Pimen, wie zuletzt in der Produktion in London. Und jetzt bin ich so weit, den Boris singen zu können – was lange mein Traum war. Es ist einfach die zentrale Basspartie des russischen Repertoires!

Kirill Karabits: Mussorgskijs Musik ist einfach „meine Musik“. Schon während meiner Jugend habe ich das Stück studiert und eine sehr enge persönliche Bindung zu der Oper aufgebaut. Und nachdem ich 2015 „Chowanschtschina“ in Basel machen durfte, freue ich mich, nun den „Boris“ hier in Berlin zu dirigieren.

Wodurch zeichnet sich der Musikdramatiker Mussorgskij aus?
Ain Anger: Seine Musik folgt mit Rhythmus und Phrasierung derart genau der gesprochenen Sprache – es fühlt sich an, als ob man einfach spräche. Dadurch ist man frei, die Partie mit sehr vielen Farben und Zwischentönen zu gestalten. Insofern ist es wichtig, Russisch zu beherrschen und wirklich jedes Wort zu verstehen. Wobei ich auch immer mal wieder ins Wörterbuch schauen muss. In Estland haben wir natürlich Russisch in der Schule gelernt. Aber wir haben es gehasst, und meine guten Noten habe ich nur bekommen, weil ich damals so schön Puschkin-Gedichte rezitieren konnte. Und seitdem habe ich diese Liebe zur Poesie. Es ist auch gut, mit Kirill einen Dirigenten als Partner zu haben, der von Anfang an sehr viel auf den szenischen Proben ist, um mit uns an den Partien zu arbeiten.

Kirill Karabits: Mussorgskij ist einfach Musikdramatiker durch und durch. Er will zeigen, wie sich Menschen verhalten, insbesondere, wie sie sich zur Macht verhalten. Und das tut er in einer derart engen Verbindung von Sprache und Musik: Seitens der Musik wird kein Grundtempo oder metrisches Maß vorgegeben im Sinne einer eigenständigen Ebene, unabhängig von der Szene und dem vertonten Wort. Die Musik ist aber zugleich nie einfach nur Begleitung; Beides verschmilzt zu einer Einheit.

Wovon erzählt die Oper?
Ain Anger: Es ist ein historischer Stoff aus der russischen Geschichte. In den Jahren um 1600 herrschte große Unklarheit, wer das Land regieren wird, wie es an der Spitze weitergeht. Und es gibt Boris Godunow, einen sehr komplexen Charakter. Er hat es mit guter Regierungsarbeit bis auf den Zarenthron geschafft. Aber es ist wie so oft in der Geschichte: eigentlich ist er ein guter Zar. Er führt keinen Krieg, versucht – letztlich vergeblich – die Not im Land zu bekämpfen. Aber er hat gegen starke Widersacher zu kämpfen; in der Oper ist dies neben dem „falschen Dimitri“ besonders der intrigante Bojar Schuiskij, der meisterhaft versteht, Boris zu manipulieren.

Boris selbst macht sich Vorwürfe, nicht seiner eigenen Vorstellung von einem guten Zaren entsprechen zu können. Und er ist belastet von der Schuld, sich durch den Mord an dem siebenjährigen Zarewitsch Dimitri den Weg zur Macht gebahnt zu haben. Diese Situation – dass er ein Verbrechen begangen hat, um an die Macht zu kommen – das bringt ihn um. Wobei die Historiker heute, anders als im 19. Jahrhundert, davon ausgehen, dass Boris für den Tod Dimitris nicht verantwortlich war. Aber das ist für die Oper nicht relevant.

Kirill Karabits: Und trotz des historischen Stoffs: die Geschichte interessiert Mussorgskij eigentlich nicht. „Boris Godunow“ ist vielmehr ein Stück über seine damalige Gegenwart und zugleich, in seiner Fokussierung auf das Thema Macht, immer noch höchst aktuell und aussagekräftig für die heutige Situation. Es zeigt die Mechanismen der Macht über den historischen Einzelfall hinaus. Und Mussorgskij beleuchtet die Rolle des Volkes, das neben Boris die zweite Hauptfigur der Oper ist. Ein Volk, das von Mächtigen manipuliert werden kann und das sich dann mobilisieren lässt, um „gegen Feinde“ zu kämpfen – und dabei oft gar nicht so genau weiß, wofür und gegen wen es überhaupt kämpft. Und da gibt es schon etliche Parallelen zu unserer Gegenwart.

OnePager Projekt starten
1

Wählen Sie den Namen der neuen Page

Zusammen mit der Adresse (URL) der Basisseite ist Ihr Projekt sofort unter dieser neuen Internetadresse verfügbar.

weitere Infos

Editor Mode
2

Inhalte nach Ihren Vorstellungen einrichten.

Erste Daten, Bilder, Videos sowie persönlichen Daten haben wir bereits für Sie als Beispiel hinterlegt.

weitere Infos

Seitenbereiche / Slides
3

Jedes Slide hat einen eigenen Editor

Mit dem Wechsel eines Slide wird der zugehörige Editor eingeblendet. Auf der rechten Seite bearbeiten Sie die Inhalte.

weitere Infos

Erneut bearbeiten
4

Verborgener Button links unten in der Ecke

Via MouseOver wird der Button für den Editor Mode sichtbar, um Inhalte später erneut anpassen zu können.

weitere Infos

OnePager anlegen / bearbeiten