Golnar  Shahyar

Golnar Shahyar

Im Jahr 2008 ließ sich die iranisch-kanadische Sängerin, Komponistin und Multiinstrumentalistin Golnar Shahyar in Wien nieder und begann an der Universität für Musik und darstellende Kunst Gesang und Gitarre zu studieren. Ihr Timing war günstig: In der Musikszene vollzog sich gerade ein Generationswechsel. Die jahrzehntelang vorherrschende traditionalistische Denkweise begann zu bröckeln und wich allmählich einem verstärkten Interesse an Experimenten und der Überwindung alter Grenzen, sowohl ästhetischer als auch kultureller Art. Viele Musiker hinterfragten zunehmend die künstlichen Unterscheidungen zwischen „ernster“ und „populärer“ Musik sowie die von früheren Generationen übernommene Eurozentrik.

Golnar Shahyars musikalische Ambitionen fielen in diesen Kreisen auf fruchtbaren Boden, ebenso wie ihre Leidenschaft für soziale Gerechtigkeit in all ihren Formen. Sie machte sich in Wien schnell einen Namen und ist heute weithin bekannt als eine der versiertesten Vokalkünstlerinnen der europäischen zeitgenössischen und improvisierten Musik, als Komponistin und Produzentin eigener Musik und als Mitwirkende bei Tanz-, Theater- und Opernproduktionen.

Ihre Arbeit – mit Gruppen wie Choub, Gabbeh und dem Golnar & Mahan Trio sowie als Solokünstlerin unter dem Namen GolNar – ist ein außergewöhnliches Prisma von Sprachen und Stilen, das gleichermaßen aus den Traditionen Westasiens und Nordafrikas wie aus der zeitgenössischen Musik Europas und Amerikas schöpft. Es gibt keine sinnvolle Trennung zwischen ihrer Musik und den sozialen Themen, die sie anspricht: sie wuchs in einer Kultur auf, in der Frauen seit Jahrzehnten um eine öffentliche Stimme kämpfen. Hinzu kommt der Status einer Außenseiterin in Westeuropa, die eine Kultur vertritt, die oft mit Misstrauen und Unverständnis betrachtet wird, und so wird das Musizieren an sich zu einem politischen Akt.

Dennoch ist der Versuch, Politik und Kunst miteinander zu verbinden, riskant: Wenn Musik eine politische Botschaft vermitteln soll, muss sie von höchster Qualität sein und für sich selbst stehen können. Glücklicherweise verblassen all die oben genannten Fakten – so interessant sie auch sind – neben Golnar Shahyars überragender Musikalität. Ihre Stimme ist ein hervorragend geschliffenes Instrument, beschwörend und erstaunlich flexibel. Hören Sie sich ihre Solo-Performance von „War“ an, einer Eigenkomposition, die auf einem traditionellen armenischen religiösen Lied basiert: Nach einer sechsminütigen emotionalen Tour de Force, die an Stings beste Soloarbeit erinnert, geht das Lied in eine atmosphärische Coda über, in der sie zunächst mit unheimlicher Genauigkeit eine Polizeisirene imitiert und dann einen Schrei aus ihrem Inneren loslässt – den Schrei einer Frau in Extremsituationen oder eines Raubvogels, der umso beunruhigender ist, als sie ihn scheinbar mühelos hervorzaubert. Sie hat die Gabe der Improvisatorin, das Vertraute und das Unerwartete auszubalancieren; ihre feine Beherrschung von Tonhöhe, Klangfarbe, Akzent und Atem erlaubt es ihr, sie als einzelne Elemente einzusetzen oder sie alle im Dienste eines Textes zu vereinen.

Golnar Shahyars Musik erschafft eine Landschaft aus Emotionen und Erzählungen, die von der Tradition geprägt und doch völlig eigenständig ist. Viele ihrer Lieder tragen die Last der Tragödie in sich: Krieg, Unterdrückung, die persönlichen Kämpfe, die wir alle teilen... Doch trotz alledem hat ihre Musik nichts Negatives an sich. Sie ist gnädig und offen, auf der Bühne und im Leben, und selbst die dunkelsten, tragischsten Geschichten werden mit einem unterschwelligen Gefühl der Erleichterung vorgetragen: als würde sie sich selbst und uns von der Dunkelheit befreien, damit wir uns dem Licht zuwenden und das Unrecht, von dem sie singt, korrigieren können. (Autor: Philip Yaeger – Quelle: www.golnarshahyar.com/bio.html...

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29
NOV

Adventskalender 2023

Wie Zimt und Plätzchen gehört auch der musikalische Adventskalender fest in die Vorweihnachtszeit. Nach dem Motto »in der Kürze liegt die Würze« präsentieren wir im Dezember wieder von Montag bis Freitag ab 17.00 Uhr in den Foyers oder in der Tischlerei ein abwechslungsreiches Programm, das uns das Warten aufs große Fest versüßt. Von der Vorstellung der neuen Stipendiat*innen, die das Gesangsensemble bereichern, über Lesungen, Klaviermusik und Weihnachtsbrass bis zu einem Besuch des Nikolaus kommt hier kein Geschmack zu kurz. Kommen Sie doch vorbei und erleben Sie unsere Künstler*innen aus nächster Nähe!

Unser adventliches Foyer-Programm
Besuchen Sie unsere Kammerkonzerte und Lesungen von Montag bis Freitag, jeweils von 17.00 bis ca. 17.25 Uhr, im Rangfoyer rechts, im Parkettfoyer oder in der Tischlerei. Der Eintritt ist frei.


1. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Rangfoyer rechts
„An American Christmas“ – Lieblingslieder aus Nord- und Südamerika
mit Julie Wyma, Valeria Delmé und Jamison Livsey

4. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Rangfoyer rechts
African American Spirituals
mit Christian Simmons und John Parr

5. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Parkettfoyer
César Franck: Sonate A-Dur für Violine und Klavier
mit Elisabeth Heise-Glass und Elda Laro

6. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Tischlerei
Der Nikolaus kommt zu Besuch
mit Gerard Farreras, Jens Holzkamp und der Jungen Deutschen Oper

7. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Parkettfoyer
„Jetzt ist wieder Weihnacht da“
mit dem Kleinen Chor des Kinderchores, Rosemarie Arzt und Jitsu Park

8. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Parkettfoyer
Auszüge aus Johann Sebastian Bachs „Weihnachtsoratorium“
mit Solist*innen des Kinder- und Jugendchores sowie des Chores

11. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Tischlerei
„Ding Dong! Merrily on High“
mit den VoiceChangers und Rosemarie Arzt

12. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Tischlerei
Unsere Stipendiat*innen stellen sich vor
mit Hye-Young Moon, Lilit Davtyan, Youngkwang Oh und Pauli Jämsä

13. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Rangfoyer rechts
Jüdische Musik zu Chanukka
mit Daniel Draganov, Natalie Buck und Maxime Perrin

14. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Rangfoyer rechts
„Roses et papillons“ – Lieder von César Franck
mit Andrea Schwarzbach und Christian Zacker

15. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Rangfoyer rechts
Maurice Ravel: „Chansons madécasses“
mit Arianna Manganello, Elda Laro, Arne-Christian Pelz, Ruth Pereira-Medina

18. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Rangfoyer rechts
„Vier Tuben für ein Merry Christmas“
mit Vikentios Gionanidis, Péter Kánya, Thomas Leyendecker und Thomas Richter

19. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Tischlerei
Karol Szymanowksi: Sonate für Violine und Klavier, op. 9
mit Magdalena Heinz und Elda Laro

20. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Rangfoyer rechts
Die goldene Ära des Belcanto
mit Arianna Manganello und Elda Laro

21. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Rangfoyer rechts
Hans Christian Andersens „Die Schneekönigin“ - Eine Lesung
mit Dietmar Schwarz und Fanny Frohnmeyer

22. Dezember 2023 | 17.00 Uhr | Parkettfoyer
Gemeinsames Weihnachtssingen
mit den Blechbläsern der Deutschen Oper Berlin

Alle weiteren Informationen im jeweiligen Tages-Türchen auf unserer Homepage

Verlosungen an den Wochenenden
Weil ein Adventskalender selbstverständlich auch an Wochenenden und an Heiligabend gefüllt ist, finden Sie an Samstagen und Sonntagen sowie am 24. Dezember Online-Verlosungen auf unserer Homepage. Wir danken schon an dieser Stelle Kooperationspartnern wie NAXOS oder Sauerländer Audio.