Im Gedenken an Prof. Martin Rupprecht (1937 bis 2018) - Deutsche Oper Berlin
Im Gedenken an Prof. Martin Rupprecht (1937 bis 2018)
„Erfindungsgabe“ war das Stichwort seines Schaffens, und die Frage, wie viel Neues man einem Publikum geben, wie viel man ihm an liebgewonnen Vorstellungen lassen könne, stand im Zentrum der Arbeiten von Martin Rupprecht. Der Bühnen- und Kostümbildner wurde 1937 in Woldenberg in der Neumark geboren. Zum Studieren ging er nach Berlin und wurde an der angesehenen Meisterschule für das Kunsthandwerk Schüler von Werner Kleinschmidt und Marianne Herting. Nach Assistenzen bei Ita Maximowna führten ihn eigene Produktionen mit Winfried Bauernfeind, Volker Schlöndorff oder Mauricio Kagel bald auch an die Deutsche Oper Berlin, wo er Bühnenbilder und Kostüme für Hans Werner Henzes WIR ERREICHEN DEN FLUSS (1976), Karl Heinz Wahrens FETTKLÖSSCHEN (1976 mit der Hochschule der Künste, Berlin), Wilhelm Dieter Sieberts UNTERGANG DER TITANIC (1979), Mauricio Kagels AUS DEUTSCHLAND (1981), Otto Nicolais DIE LUSTIGEN WEIBER VON WINDSOR (1983), Albert Lortzings ZAR UND ZIMMERMANN (1985) und Friedrich von Flotows MARTHA (1995) entwarf. Dazu gesellten sich Engagements an Opernhäusern in ganz Deutschland sowie in Oslo, Stockholm, Basel, Barcelona, Paris, St. Petersburg, Los Angeles, Tokio oder Athen. Gemeinsam mit Winfried Bauernfeind entstanden desweiteren Open-Air-Inszenierungen wie INFERNO & PARADIES, DAS BERLINER WANNSEE-SPEKTAKEL im Rahmen des Programms „Berlin als Kulturhauptstadt“ (1988), PREUSSEN – EIN TRAUM zur 700-Jahrfeier der Stadt Berlin an der Berliner Siegessäule sowie die Uraufführung DAS JAHRMARKTSFEST ZU PLUNDERSWEILERN an der Kammeroper Rheinsberg. Zwischen 1972 und 2002 war Martin Rupprecht Professor für Kostümbild an der Hochschule der Künste, Berlin, wo er jungen Künstlern und Künstlerinnen seine Vision einer künstlerischen Arbeit auf höchstem künstlerischen Niveau nahebrachte, die bei allem Anspruch doch nie das Publikum vergessen dürfe. Auch Martin Rupprecht werden die Mitarbeiter der Deutschen Oper Berlin so schnell nicht vergessen. Am 11. Februar ist er im Alter von 80 Jahren verstorben.
