Mit frischer, irischer Bitterkeit - Deutsche Oper Berlin
IL TEOREMA DI PASOLINI
Mit frischer, irischer Bitterkeit
Das Dubliner Theaterduo Dead Centre hat bereits Europas Theaterbühnen erobert – gern mit Texten, die eigentlich als uninszenierbar gelten. Mit IL TEOREMA DI PASOLINI machen sie sich an der Deutschen Oper Berlin an das Musiktheater.
Es scheint, dass Dublin nicht der schlechteste Ausgangspunkt ist, um die Theaterszene zu erobern. Für Dead Centre hat das zumindest gut funktioniert. In den letzten Jahren ist das Theaterkollektiv der beiden jungen Briten Ben Kidd und Bush Moukarzel zu einer festen Größe im europäischen Kulturbetrieb geworden. „In Irland haben wir genau das richtige Quantum von Bitterkeit des Außenseitertums, das uns einen klaren Blick auf die Realitäten des Lebens ermöglicht“, erklärt Kidd.
Die philosophische Suche danach, was eigentlich die Realität ist und wie Theater diese Realität abbilden kann, zieht sich wie ein roter Faden durch die Produktionen des Duos, die unter anderem am Wiener Burgtheater und an der Berliner Schaubühne zu sehen sind. Jede ihrer Inszenierungen ist ein Balanceakt zwischen Schein und Sein, zwischen verblüffendem Realismus und der bewussten Offenbarung der Täuschungstechniken, die das Theater nutzt, um uns Realität vorzuspiegeln. Kein Wunder, dass zu ihren aufsehenerregendsten Arbeiten Abende über Sigmund Freud und Ludwig Wittgenstein gehören.
Mit IL TEOREMA DI PASOLINI arbeiten Dead Centre nun erstmals an einem Opernhaus: „Für uns ist das eine Herausforderung, weil wir sonst unsere Scripts selbst verfassen, während hier die Partitur das Tempo des Abends vorgibt“, erläutert Kidd, „und während der Komponist noch die Musik schreibt, müssen wir schon überlegen, wie das Stück auf der Opernbühne aussehen könnte.“