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Nixon in China – Die Handlung - Deutsche Oper Berlin

Aus dem Programmheft

Nixon in China – Die Handlung

1. Akt

1. Szene

Ein Flughafen außerhalb Pekings: An einem nebligen Februarmorgen 1972 landet die Air Force One auf chinesischem Boden. Präsident Richard Nixon, seine Frau Pat und sein Sicherheitsberater Henry Kissinger werden vom Premierminister Chou En-lai mit einer Militärparade empfangen. Es ist der erste Staatsbesuch eines amerikanischen Präsidenten in der Volksrepublik. Schon während der Begrüßung betont Nixon den Nachrichtenwert des diplomatischen Gipfeltreffens, das live übertragen wird und zur Prime Time über amerikanische Bildschirme flackert. Überraschend erfährt er, dass sein Termin mit Mao Tse-tung bereits am ersten Abend der Reise stattfinden soll.

2. Szene

In Maos Studierzimmer in Peking treffen Nixon und Kissinger auf den Ersten Vorsitzenden, der von seinen drei Sekretärinnen und Chou En-lai begleitet wird. Versuche der Amerikaner, das Gespräch auf brisante politische Fragen wie Vietnam oder Taiwan zu lenken, scheitern. Mao will sich als Philosoph verstanden wissen und lehnt jegliche Stellungnahme zu Tagespolitik ab. Nixon hat sichtlich Mühe, Maos eigenwilliger und mitunter paradoxer Gedankenführung zu folgen.

3. Szene

Am Abend findet in der Großen Halle des Volkes ein Festbankett zu Ehren der amerikanischen Gäste statt. In einem von „Gambei“-Rufen der Festgesellschaft bekräftigten Toast beschwört Chou En-lai das Bild einer globalen Verbrüderung durch die frisch geknüpften Bande der amerikanisch-chinesischen Freundschaft. In seiner Erwiderung verbindet Nixon den Dank an die Gastgeber mit einem Lobpreis der Satelliten-Kommunikationstechnik und rühmt die Errungenschaften der elektronisch vernetzen Welt. Unter „Cheers“-Rufen prosten sich die Festgäste zu.

2. Akt

1. Szene

Am Morgen des nächsten Tages absolviert Pat Nixon ihr Sightseeing-Programm in Peking. Begleitet von einem Tross Journalist*innen besucht sie eine Schule, ein Krankenhaus und eine Schweinezucht. Ein in einer Fabrik hergestellter Miniatur-Elefant weckt ihr besonderes Entzücken, ist er doch das Symbol der republikanischen Partei. Das Staunen über die fremden Eindrücke mischt sich mit privaten Erinnerungen an ihre eigene Herkunft. Beim Besuch des Sommerpalastes gibt sich die First Lady der utopischen Vision eines weltumspannenden Friedens und Wohlstands aller Menschen hin.

2. Szene

Am Abend besucht die amerikanische Delegation in Begleitung von Chou En-lai eine Aufführung der kulturrevolutionären Modelloper „Das rote Frauenbataillon“ von Maos Frau, Chiang Ch’ing. Das Propagandastück handelt vom Bauernmädchen Ching-hua, das sich aus den Fängen eines sadistischen Großgrundbesitzers befreit und aus diesem Kampf als strahlende Heldin der Kulturrevolution hervorgeht. Realität und Fiktion verschwimmen: Henry Kissinger übernimmt die Rolle des brutalen Gutsverwalters und auch die Nixons werden nach und nach Teil der Handlung. Ein gewaltiger Tropensturm zieht herauf. Schließlich tritt Chiang Ch’ing ins Rampenlicht und rühmt sich mit ihrer Fähigkeit, die Kultur zu kontrollieren und die Menschen zu beherrschen. 

3. Akt

Am letzten Tag des Staatsbesuchs senkt sich der Nebel des Vergessens über die Beteiligten. Die Euphorie ist einer Ernüchterung gewichen. Endzeitstimmung. Die Protagonisten verlieren sich in privaten Gedanken und Erinnerungen: Nixon denkt an seine Zeit als Soldat im Südpazifikkrieg zurück, Mao entsinnt sich seiner idealistischen Jugend. Henry Kissinger verabschiedet sich unter dem Vorwand, auf die Toilette zu müssen. Chou En-lai versinkt in Grübeleien: Wie viel von dem, was wir getan haben, war gut?

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