Rienzi, der Letzte der Tribunen als Video on Demand von 1. bis 4. April - Deutsche Oper Berlin
Rienzi, der Letzte der Tribunen als Video on Demand von 1. bis 4. April
Richard Wagner
RIENZI, DER LETZTE DER TRIBUNEN
Wir danken dem Label Unitel für die freundliche Sendegenehmigung. Eine DVD dieser Produktion liegt im Handel vor, zum Beispiel im
Amazon-Shop
Sahen Sie hier
von 1. April 2021, 15.00 Uhr, bis 4. April 2021, 15.00 Uhr
>>>Richard Wagner:
Rienzi, der Letzte der Tribunen<<<
Große tragische Oper in fünf Akten
Dichtung von Richard Wagner,
nach dem Roman von Edward Bulwer-Lytton
Rienzi, or The Last of the Tribunes
[deutsch von Georg Nikolaus Bärmann,1836]
Uraufführung am 20.Oktober 1842 in Dresden, Königlich Sächsisches Hoftheater
Gewidmet Friedrich August II.,König von Sachsen
Premiere an der Deutschen Oper Berlin am 24. Januar 2010
2 Stunden 34 Minuten / Keine Pause
Mit deutschen und englischen Übertiteln
Rom wird beherrscht von den Partikularinteressen und Clan-Kämpfen verfeindeter Adelsfamilien. An der Spitze der Bürgerpartei kämpft der charismatische Idealist Rienzi für Freiheit und Gerechtigkeit, Größe und Frieden. Er genießt das Vertrauen der Kirche und des Volkes. Die Königswürde lehnt er zwar ab, übernimmt aber mit „großen Gedanken im Kopf und im Herzen“ (Wagner) das Amt des Volkstribuns. Rom, das er liebt wie eine Braut, will er den inneren Frieden und seine einstige Größe zurückgeben. Unterstützt und eingesetzt von der Heiligen Kirche verspricht er, an der Seite eines gesetzgebenden Senats die Rechte des Volkes zu schützen. Doch der Adel hat sich dem neuen politischen System und seinem Vertreter nur zum Schein untergeordnet. Ein erster Attentatsversuch der Nobili scheitert, den Attentätern droht die Todesstrafe. Adriano, Sohn eines der Verschwörer und der Geliebte der Schwester Rienzis, gerät zwischen die Fronten. Er bittet Rienzi um Gnade für den Vater. Der wirbt schließlich beim Volk dafür, seine Entscheidung, die Attentäter am Leben zu lassen, mitzutragen und wendet so die Todesstrafe ab. Doch der Frieden hält nur kurz. Den Treueschwur, den Rienzi den begnadigten Nobili abverlangt, brechen sie und zetteln neue Unruhen an, die diesmal nur mit hohem Blutzoll auf beiden Seiten niedergeschlagen werden können. Die Loyalität des Volkes zu seinem Tribun bröckelt. Als Rienzi den Machtanspruch Roms über die Grenzen der Stadt hinaus ausweiten will, wendet sich die Kirche von ihm ab. Damit ist der Damm gebrochen, der Retter wird zum Sündenbock. Das Volk ruft zur Steinigung und Verbrennung ihres einstigen Hoffnungsträgers auf. Vor seinem Tod verflucht Rienzi Rom und droht, es mit sich in den Untergang zu reißen.
Mit RIENZI, seiner vierten Oper, war Wagner der Durchbruch gelungen. Lange ein geradezu populäres Werk, verschwand RIENZI nach dem Zweiten Weltkrieg beinahe völlig von den Spielplänen. Hitler selber hatte in der Gestalt des Titelhelden enge Bezüge zu seiner eigenen bereits gelebten, aber auch der geplanten Biografie ausgemacht und eine von ihm 1906 (oder 1907) in Linz besuchte Aufführung geradezu als Initialzündung für künftiges Wirken gedeutet. Die Nachwelt distanzierte sich von diesem Werk, da auch sie nicht umhin konnte, diese Parallelen zu erkennen, die sich allerdings weniger in biografischen Details manifestieren als in gemeinsamen sprachlichen Topoi, einem umfangreichen Macht- und Erlösungsanspruch und einem Gewaltpotential, das schnell in einen grenzenlosen Zerstörungswillen umzuschlagen droht.
Wagner, der seinen Stoff im Roman Edward Bulwer-Lyttons „Rienzi, or The Last of the Tribunes“, fand, fußt mit RIENZI musikalisch und thematisch noch in der Tradition der französischen Grand opéra, die er allerdings sowohl klanglich als auch inhaltlich übertreffen und überwinden möchte. Die romantische Vorstellung des einsamen, übermenschlichen Helden, der am Unverständnis der Welt zugrunde geht, ist in RIENZI bereits angelegt. Sie bildet die Keimzelle für den von Wagner in seinem späteren Werk entfalteten, am Menschen geschulten, dann mythisch überhöhten Kosmos.
„Hüte dich, ich beschwöre dich, die herrliche Erscheinung deines Ruhms mit eigenen Händen zu vernichten. Kein Mensch außer dir allein vermag die Fundamente deiner Taten einzureißen; du kannst vernichten, da du den Grund gelegt hast – der Baumeister ist immer der beste Zerstörer der eigenen Werke. Du weißt, auf welchen Wegen du zum Ruhm emporgestiegen bist; auf denselben Wegen steigt man von dort wieder herab, und natürlicherweise geht der Abstieg leichter …
Daran denke, solange es Zeit ist, immer wieder, wie der Jüngling bei Terenz sagt. Erwäge bitte mit höchstem Eifer, was du tust, prüfe dich selbst ganz genau, bedenke, und täusche dich nicht, wer du bist, wer du gewesen bist, woher du kommst, wohin du gehst, wie weit man gehen kann, ohne die Freiheit zu verletzen, welche Stellung und welches Amt du angenommen hast, welche Hoffnung man auf dich gesetzt hat und was du versprochen hast: dann wirst du dich nicht als Herrn der Republik, sondern als deren Diener sehen.“ (Petrarca an Rienzo, Genua 1347)
Wir danken unserem Kooperationspartner Unitel für die Möglichkeit, diese Produktionen Ihnen als kostenfreies Video on Demand präsentieren zu dürfen. RIENZI, DER LETZTE DER TRIBUNEN liegt als DVD/Blu-ray im Handel vor.
Musikalische Leitung: Sebastian Lang-Lessing: Inszenierung: Philipp Stölzl; Co-Regie: Mara Kurotschka; Bühne: Ulrike Siegrist, Philipp Stölzl; Kostüme: Kathi Maurer / Ursula Kudrna; Dramaturgie: Katharina John; Video: FettFilm (Momme Hinrichs und Torge Møller); Chöre: William Spaulding; Mit: Torsten Kerl, Camilla Nylund, Ante Jerkunica, Kate Aldrich, Krzysztof Szumanski, Lenus Carlson, Clemens Bieber, Stephen Bronk; Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin
Bürgerkrieg in Rom. Die beiden Clans Orsini und Colonna kämpfen um die Macht.
Erster Teil
Die Orsini und Colonna machen Jagd auf Irene, die Schwester des Agitators Rienzi. Adriano, der Sohn Steffano Colonnas, stellt sich auf die Seite Irenes und gerät so zwischen die Fronten. Der Kardinal mahnt die Römer vergeblich zur Ruhe. Rienzi erscheint mit seinem Gefolge; an seiner Seite Cecco und Baroncelli. Er ruft das Volk zum Frieden auf und erinnert an die einstige Größe Roms. In der glorreichen Vergangenheit sieht er die Perspektive für die Zukunft der Ewigen Stadt.
Die Kirche überträgt Rienzi sämtliche Vollmachten, seine politischen Ziele umzusetzen. Die Römer geloben Rienzi Gefolgschaft. Adriano ist hin- und hergerissen. Er liebt Irene und bewundert die politischen Ziele ihres Bruders. Gleichzeitig ahnt er, welche Gefahr die Macht in dessen Händen bedeutet. Rienzi gelingt es, Adriano auf seine Seite zu ziehen. Irene wendet sich Adriano zu.
Das Volk ist der Unruhen müde und erwartet das Ende der Willkürherrschaft. In Zukunft soll das Gesetz an der Spitze des Stadtstaates stehen. Die Römer schwören Rienzi, mit ihm für ein freies Rom zu kämpfen. Rienzi lehnt die angebotene Königswürde ab. Als Volkstribun will er gemeinsam mit einem gesetzgebenden Senat herrschen. Das zutiefst gespaltene Volk formiert sich unter der Fahne Rienzis.
Colonna und Orsini planen ein Attentat auf den Tribun. Adriano wird Zeuge ihrer Verschwörung. Er ist von der Ehrlosigkeit seines Vaters entsetzt. Colonna stellt den Sohn vor die Wahl, entweder an ihm oder an Rienzi zum Verräter zu werden. Im Rausch seines Erfolges kündigt Rienzi an, den Einfluss Roms weit über dessen Grenzen auszuweiten.
Adriano vereitelt den Anschlag. Cecco und Baroncelli fordern den Tod der Rädelsführer und ihrer Gefolgsleute. Adriano beschwört Rienzi, seinen Vater zu begnadigen. Gegen das gesetzliche Urteil plädiert der Tribun für Gnade. Das Volk legt das Schicksal der Verräter in seine Hände …
Zweiter Teil
Krieg. Rienzi gelingt es, das entmutigte Volk in Kampfbegeisterung zu versetzen. Adriano verzweifelt zwischen den Fronten. Das Volk trauert über die Toten, die der Kampf des Tribuns gekostet hat. Adriano verflucht Rienzi und kündigt an, Rache für den Tod seines Vaters zu nehmen. In seiner Propaganda fordert Rienzi die Römer auf, für die Freiheit weitere Opfer zu bringen.
Die Lage ist aussichtslos. Die Römer haben blutige Verluste erlitten. Die öffentliche Meinung wendet sich gegen Rienzi. Baroncelli und Cecco wiegeln das Volk auf. Sie klagen Rienzi des Verrats an. Adriano schlägt sich auf die Seite der Verschwörer und verübt ein Attentat auf den Tribun.
Rienzi betet zu Gott. Adriano will Irene zur Flucht überreden, sie aber entscheidet sich für den Untergang an der Seite ihres Bruders. Der Tribun findet bei den Römern kein Gehör mehr. Rienzi wird gelyncht. Im Tod verflucht er Rom und sein Volk.
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