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Wie ein Desaster sich in einen Riesenerfolg verwandelte - Deutsche Oper Berlin

Von Martina Helmig

Wie ein Desaster sich in einen Riesenerfolg verwandelte

In ihrer Oper „Ariadne auf Naxos“ vermischten Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal Burleske und Tragödie

Was tun bei übergroßem Kummer? Man möchte erstarren, sich verstecken und vergraben. Den Schmerz überwindet man aber erst, wenn man bereit ist, sich zu öffnen und auf etwas Neues zuzugehen. Diese grundsätzliche Erkenntnis vermittelt die Oper „Ariadne auf Naxos“ auf verschiedenen Ebenen. Da ist erst einmal die Titelheldin selbst. Sie hat Theseus mit ihrem Faden vor dem Minotaurus gerettet, für ihn ihre Familie und Heimat aufgegeben. Nun hat der Geliebte sie verlassen, und Ariadne sitzt einsam und in abgründiger Verzweiflung auf Naxos. Sie erwartet den Tod, und doch erscheint am Ende in Form des Gottes Bacchus eine neue Liebe.

Durch ein ähnlich finsteres Tal muss in der Rahmenhandlung die Opernfigur des Komponisten gehen. Sein reicher Auftraggeber wünscht sich komödiantische Einlagen in seinem hehren „Ariadne“- Drama. Auch der Komponist verfällt zunächst in Schockstarre – und doch gelingt das seltsame Experiment. Der fast schon sadistische Befehl eines Kunstbanausen bringt etwas Außergewöhnliches hervor.

Ähnlich wie ihren Operncharakteren ging es aber auch dem Komponisten Richard Strauss und seinem Librettisten Hugo von Hofmannsthal. Ihr Werk ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich ein Desaster in einen Riesenerfolg verwandeln lässt. Die beiden Künstler wollten Max Reinhardt ein Geschenk machen, der ihnen mit seinem kurzfristigen Einspringen vor der „Rosenkavalier“-Premiere einen großen Gefallen getan hatte. Sie planten „Ariadne auf Naxos“ als Nachklang für Molières Komödie „Der Bürger als Edelmann“.

Eine 30-Minuten-Oper für kleines Kammerorchester sollte die dritte gemeinsame Arbeit von Strauss und Hofmannsthal werden. Sie verstanden sich als gleichberechtigte Partner, wovon der umfangreiche Briefwechsel der beiden Zeugnis ablegt. Stoffwahl, Dramaturgie und musikalische Gestaltung wurden in mehr als 600 Briefen erörtert. Am Ende wurde der Abend viel zu lang. Auch die technischen Herausforderungen, ein Theaterstück und eine Oper in einer Vorstellung zu zeigen, erwiesen sich als zu große Hürden.

Der Misserfolg bei der Premiere 1912 im Stuttgarter Hoftheater deprimierte die Künstler, doch schließlich retteten sie ihr Werk, indem sie ihre Oper von Molières Komödie trennten. Hofmannsthal dichtete ein burleskes Vorspiel für die „Ariadne“, in dem ein reicher Wiener Bürger zum Festessen in sein Haus eingeladen und zur Unterhaltung der Gäste eine tragische Oper und eine komische Tanzmaskerade bestellt hat: die heroische Oper „Ariadne“ und die Posse über „Die ungetreue Zerbinetta und ihre vier Liebhaber“.

Die verrückte Idee, beide Stücke miteinander zu verquicken, macht aus der Oper ein einzigartiges Zwitterwesen. In der als Theater auf dem Theater gegebenen Oper „Ariadne auf Naxos“ verschwimmen Komödie und Tragödie, Mythosund Ironie. Es wird eine raffiniert gestrickte Mischung aus spitzfindiger Konversationskomödie und heroischem Drama.

Die todtraurige Ariadne sitzt in ihrem Weltschmerz vor ihrer Höhle, während die kokette, leichtlebige Zerbinetta sie umtänzelt und aufzumuntern versucht. Mit den beiden Frauen, der heroischen und der Commedia dell’Arte-Figur, stoßen zwei Lebenskonzepte aufeinander. Es ist nach Hugo von Hofmannsthal die „Gegenüberstellung der Frau, die nur einmal liebt, und der, die viele Male sich gibt.“

Das Prinzip dramaturgischer und ästhetischer Gegensätze durchzieht das Werk. Strauss vermittelt virtuos zwischen den Widersprüchen von opera seria und buffa, aristokratischer und populärer Kunstauffassung, fiktiver Kunst- und realer Lebenswelt. Nach der Uraufführung der zweiten Fassung der „Ariadne auf Naxos“ 1916 an der Wiener Hofoper trat die Oper von Berlin und Dresden aus einen weltweiten Siegeszug an. Strauss, der immer ein Faible für Griechenland pflegte, freute sich über seine Ernennung zum Ehrenbürger der Insel Naxos.

Aus: Beilage zur Berliner Morgenpost, Oktober 2014
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