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Beziehungsdrama mit tödlichem Ausgang - Deutsche Oper Berlin

Das Interview führte Katharina Duda

Beziehungsdrama mit tödlichem Ausgang

„Der fliegende Holländer“ in der Neuinszenierung von Christian Spuck an der Deutschen Oper Berlin

Vom Teufel verflucht, darf Wagners „Fliegender Holländer“ nur einmal alle sieben Jahre an Land, um dort eine Frau zu suchen, die ihm bedingungslos die Treue hält. Nur so kann er Erlösung finden. In Senta hofft er, die richtige gefunden zu haben. Vater Daland unterstützt die Ehe mit dem wohlhabenden Fremden. Stört bloß, dass Senta bereits dem Jäger Erik die Treue geschworen zu haben scheint… 

Christian, euer Konzept für „Der fliegende Holländer“ stellt Eriks Perspektive ins Zentrum. Wie seid ihr darauf gekommen, diesen Blick einzunehmen?
Christian Spuck: In unserer Inszenierung hat die Geschichte bereits stattgefunden. Senta ist tot, der Holländer hat sich in Nichts aufgelöst, Daland hat wegen des  Verlustes seiner Tochter den Wohnort gewechselt. Nur Erik ist übriggeblieben und kehrt immer wieder in dieses verlassene Haus zurück, weil er bis heute nicht begreift, dass seine Geliebte wahnsinnig geworden ist und sich geopfert hat. Mit diesem Verlust muss er zurechtkommen. Das fand ich spannend.

Wie siehst du Erik als Figur?
Christian Spuck: Erik ist vielleicht der Gefühlvollste in der ganzen Oper. Die anderen sind vor allem mit sich selbst beschäftigt, der Holländer sieht in Senta nur einen Weg aus seiner Misere, mit Senta ist es umgekehrt genauso, und Daland, dem es nur ums Geld geht, sieht im Holländer bloß den reichen Ehemann für seine Tochter. In den Proben bemerken wir jetzt, dass auch Erik Senta manchmal richtiggehend manipuliert und sie für sein Unglück verantwortlich macht. Aber trotzdem ist seine Musik doch eher einfühlsam.

Thomas, du singst den Erik nicht zum ersten Mal. Wie ist das für dich in dieser Produktion?
Thomas Blondelle: Das Schöne ist, dass man eine Oper als Sänger eigentlich immer aus der eigenen Perspektive durchspielt. Natürlich erweitert sich der Blick dann in den Proben. Aber es ist großartig, diese Arbeit, die man sonst für sich alleine leistet, in diesem Fall gemeinsam zu machen. Grundsätzlich geht es mir mit Erik wie mit allen meinen Rollen. Wenn man sich die Zeit nimmt, eine Figur kennen zu lernen, findet man immer etwas, was man selbst schon erlebt oder an anderen beobachtet hat. Bei Erik empfinde ich das besonders stark. Ich mag ihn sehr. Ja, auf seine Art versucht er, Senta zu manipulieren, aber anscheinend braucht er diese verrückte Frau in seinem Leben. Dafür kann er ja nichts. Er braucht dieses Drama. Und schließlich ist es doch in vielen Beziehungen so. Solange es gut läuft, sagt man: „Wunderbar! Sie ist so anders als ich!“, aber irgendwann geht es schief und dann heißt es: „Sie ist eben zu anders, das konnte ja nicht gutgehen!“ – und dann wirft man sich gegenseitig vor, was man vorher interessant fand. Für mich geht es im „Holländer“ um diese Spannung, und zwar zwischen allen Figuren: dass man den anderen gar nicht wirklich kennen will.

Ist es für euch etwas Besonderes, eine Wagner-Oper zu machen?
Christian Spuck: Ich habe mich lange gewehrt, den „Fliegenden Holländer“ zu machen. Ich werde nie vergessen, wie Donald Runnicles mich gefragt hat. Das war während des Applauses für „Fausts Verdammnis“, meine erste Produktion an der Deutschen Oper. Mitten auf der Bühne guckt er mich an und sagt: „Wollen wir nicht zusammen den „Fliegenden Holländer“ machen?“ Ich hab mich natürlich gefreut, weil ich Donald unglaublich schätze und sehr gerne weiter mit ihm zusammenarbeiten wollte. Aber es hat dann doch einige Überredung gekostet. Wenn ich das Wort Wagner höre, flößt mir das erstmal Respekt ein. Wagners Welt ist solch ein gigantischer Kosmos! Aber nun nähere ich mich diesem Kosmos in der Vorbereitung und auf den Proben immer mehr an und stelle fest, dass die Arbeit als Suchvorgang für mich gut funktioniert.

Thomas Blondelle: Wagner scheint immer so ein Sonderfall zu sein, und ich verstehe gar nicht warum? Für mich ist er ein Komponist wie jeder andere. Natürlich sind seine Stücke ein Bruch in der Operngeschichte. Aber ich glaube, dass Wagner oft missverstanden wird. Auch von Sängern. Es wird oft schrecklich gebrüllt. Dabei ist bloße Lautstärke sicher nicht das, womit man dem Publikum diese Musik nahebringt. Und dann der Umgang mit dem Text! Wie nervig ist es, wenn man vier Stunden in der Oper sitzt und kein Wort versteht! Und gerade das ist vielleicht der Schlüssel: sich diesen Werken mit ganz viel Respekt  vor dem Text anzunähern.

Christian Spuck: Ich habe gehört, dass Sänger, die die großen Wagnerpartien singen, für andere Sachen oft gar nicht mehr gebucht werden?
Thomas Blondelle: Ja, völlig unsinnig! Anscheinend denkt man dann: „Aha, jetzt ist er im Heldenfach.“ Dabei wurden doch, als Bach gelebt hat, nicht nur leichte Stimme geboren und 100 Jahre später nur große. Dass es bei Wagner immer wuchtig sein muss, ist eine Vorstellung, die sich irgendwann später durchgesetzt hat. Dabei könnte man neben Erik z. B. problemlos einen Belmonte in „Die Entführung aus dem Serail“ singen. Es ist doch viel wichtiger, ob man mit einer Rolle inhaltlich etwas anfangen kann.

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