Die Glücksspirale - Deutsche Oper Berlin

Die Glücksspirale

Das Horn spielt das Leitthema des Siegfried. Da kann eine Menge schiefgehen. Daniel Adam über Tonkiekser und Gottvertrauen

»Wagner schrieb für uns Hornisten mit dem ›Siegfried-Ruf‹ eines der berühmtesten und auch berüchtigtsten Soli. Wenn man unser Instrument ausrollen könnte, wäre es etwa 3,78 Meter lang. Und da liegt die Krux: In der höheren Lage liegen die Töne immer näher beieinander. Wenn man die Lippenspannung um den Bruchteil eines Millimeters oder den Luftdruck nur etwas verändert, erklingt schnell ein benachbarter Ton: der berühmte Hornkiekser. Musiker nennen das Instrument daher auch die ›Glücksspirale‹. Die Oper SIEGFRIED zu spielen erfordert von Hornisten viel Kraft. Und beim Siegfried-Ruf geht es um alles: Der Hornist spielt dieses Thema oben neben der Bühne, ganz allein – das ist für jeden Musiker eine Herausforderung. Dabei muss er verfolgen, wie Siegfried auf der Bühne mit seinem Horn agiert. Das Solo ist lang, anstrengend und endet auf dem hohen ›C‹ Da ist man in Gottes Hand. Es gibt diesen Witz: Warum kommt der Pfarrer nicht in den Himmel, der Hornist aber sehr wohl? Als Antwort sagt Petrus am Himmelstor zum Pfarrer: »Wenn Du predigst, schlafen die Leute. Aber wenn der Hornist sein Solo spielt – dann beten die Leute!«

 

Daniel Adam ist der 1. Solohornist der Deutschen Oper Berlin. Seine Ausbildung am Horn begann er mit zwölf Jahren. Nach einem Studium in Berlin und Norwegen spielte er bei den Bremer Philharmonikern

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