Ensemble - Deutsche Oper Berlin
Michele Gamba
Michele Gamba wurde in Mailand geboren, wo er sein Musikstudium am Conservatorio „G. Verdi” abschloss und an der Staatlichen Universität Mailand Philosophie studierte, mit einer Dissertation über „Hannah Arendt – The Human Condition“. Anschließend besuchte er Meisterkurse für Klavier bei Maria Tipo an der Scuola di Musica di Fiesole, studierte Kammermusik an der Royal Academy in London und Orchesterleitung an der Accademia Chigiana di Siena und der Musikhochschule Wien. Er gewann den Rudolf Serkin Preis. 2009 debütierte Michele Gamba beim London Philharmonic Orchestra an der Royal Festival Hall. Von 2012 bis 2015 war er Mitglied des Jette Young Artists Programme am Royal Opera House Covent Garden, wo er auf Einladung von Antonio Pappano zum festen Jette-Parker-Gastdirigenten sowie zu seinem Assistenten wurde. Zusammen mit Sir Pappano arbeitete Gamba eng mit Orchestern wie dem London Symphony oder dem London Philharmonic Orchestra zusammen. Zudem debütierte er am ROH mit BASTIEN UND BASTIENNE und Berios FOLK SONGS.
Nach seinem Debüt an der Mailänder Scala im Jahr 2016 entwickelte er eine enge Zusammenarbeit mit diesem berühmten Opernhaus, die ihn in den letzten Jahren zu vielen Produktionen führte: darunter die Uraufführung von Fabio Vacchis MADINA, die Eröffnungsgala „A riveder le stelle” im Jahr 2020, L'ELISIR D'AMORE, LE NOZZE DI FIGARO, ein Schumann-Recital und Schuberts „Winterreise“ mit dem Bariton Markus Werba, RIGOLETTO, MÉDÉE, TURANDOT und TOSCA.
Er gastierte an der Dresdner Semperoper mit DIE ZAUBERFLÖTE, beim Maggio Musicale Fiorentino für mehrere Sinfoniekonzerte und eine Neuproduktion von LINDA DI CHAMOUNIX, an der Hamburgischen Staatsoper (LE NOZZE DI FIGARO), in Stuttgart (LA BOHÈME und LA SONNAMBULA), in Strasbourg (IL BARBIERE DI SIVIGLIA), Toulouse (MACBETH), Tel Aviv (IDOMENEO, LE NOZZE DI FIGARO). An der Oper Rom und der Deutschen Oper Berlin dirigierte er RIGOLETTO, am Regio in Turin AIDA. Kürzlich dirigierte er an der Washington National Opera IL TROVATORE und gab sein Debüt an der Metropolitan Opera in New York mit einem Konzert und L’ELISIR D’AMORE, das von der New York Times als „beste Aufführung des Jahres 2023” bewertet wurde. Zu den Engagements der Saison 2025/26 gehören „Timon Etùdes“ am Teatro Regio di Parma, das Neujahrskonzert bei den Tiroler Festspielen Erl, TOSCA beim Maggio Musicale Fiorentino, TURANDOT am Teatro Lirico di Cagliari und LA TRAVIATA am Teatro alla Scala in Mailand. Für ANDREA CHENIER kehrt er an die Deutsche Oper Berlin zurück.
Michele Gamba pflegt mit besonderer Aufmerksamkeit auch sein symphonisches Repertoire und hat ein tiefe Verbundenheit zur zeitgenössischen Musik. Er hat oft Orchester und Ensembles wie das Orchestra Sinfonica Nazionale della Rai, das Tokyo Symphony Orchestra, die Duisburger Philharmoniker, das Orchestre du Capitole de Toulouse, das Orchestra Sinfonica di Milano, das Divertimento Ensemble und die Slowenische Philharmonie dirigiert. Von 2019 bis 2021 wirkte er beim Milano Musica Festivals mit einer Vielzahl neuer Auftragswerke von Komponisten wie Francesconi, Saunders, Vacchi, Reich, Adès und Poppe, wobei er Programme bot, die von kultureller Neugier und Raffinesse inspiriert waren und große Autoren der Gegenwart mit Klassikern der Avantgarde des 20. Jahrhunderts wie Boulez, Zimmermann und Xenakis verbanden.
Auch das Klavierspiel ist für ihn nach wie vor Notwendigkeit – er arbeitet weiterhin mit vielen Kammermusikpartnern im Münchner Gasteig, in der Londoner Wigmore Hall und in der Berliner Philharmonie zusammen. Aktuell ist die CD „Correspondences“ mit der Cellistin Martina Rudić erschienen, die faszinierende Parallelen zwischen Bach, Berio und Boulez aufzeigt.
In den letzten Jahren wurde er mit dem Premio Puccini und dem Premio ForlìMusica ausgezeichnet.