Newsletter

Aktuelles zum Spielplan
Persönliche Empfehlungen
Besondere Aktionen ...
Seien Sie immer gut informiert!

Newsletter abonnieren

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie 25% Ermäßigung bei Ihrem nächsten Kartenkauf

* Pflichtfeld





Newsletter

"He's dreadfully ugly – yet I liked him exceptionally" - Deutsche Oper Berlin

Aus dem Programmheft

„Er ist furchtbar hässlich – und doch gefiel er mir ausnehmend“

Alma und Alex – Spuren einer Beziehung

Dirigent: Donald Runnicles
Inszenierung: Tobias Kratzer
Bühne und Kostüme: Rainer Sellmaier 
Mit Elena Tsallagova, Emily Magee; David Butt Philip, Mick Morris Mehnert, Philipp Jekal; Adelle Eslinger-Runnicles; Evgeny Nikiforov u. a.
Chor & Orchester der Deutschen Oper Berlin
1 DVD, auch als Blu-ray Disc erhältlich
Live-Aufnahme aus der Deutschen Oper Berlin vom 27. und 30. März 2019
<i>Nominiert für den GRAMMY AWARD 2021</i>
Alexander von Zemlinsky: DER ZWERG
Foto:
 

Der Zwerg
Oper in einem Akt von Alexander von Zemlinsky
Musikalische Leitung: Donald Runnicles
Inszenierung: Tobias Kratzer
Mit Elena Tsallagova, Emily Magee, David Butt Philip, Mick Morris Mehnert, Philipp Jekal u. a.
Premiere war am 24. März 2019

Tagebucheintrag Alma Schindler, 11. Februar 1900
Der Mensch ist das komischste, was es gibt. Eine Karikatur – kinnlos, klein, mit herausquellenden Augen und einem zu verrückten Dirigieren. Es wirkt immer komisch, wenn der Komponist selber dirigiert, denn er will immer zu viel vom Orchester, mehr als gut sei.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 26. Februar 1900
Abends bei Spitzer. Mit dem größten Vorurteil ging ich hin. Fast den ganzen Abend mit Alexander von Zemlinsky, dem 28jährigen Komponisten von ES WAR EINMAL … . Er ist furchtbar hässlich, hat fast kein Kinn – und doch gefiel er mir ausnehmend. Bei Tisch fragte er mich ganz ruhig: Und wie stehen Sie Wagner gegenüber? Na, sagte ich, er war das größte Genie aller Zeiten. Und was ist Ihnen das liebste von Wagner? TRISTAN – meine Antwort. Drauf war er so erfreut, dass er nicht wiederzuerkennen war. Er wurde ordentlich hübsch. Jetzt verstanden wir uns. Er gefällt mir sehr – sehr. – Ich werde ihn zu uns nach Haus bringen.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 10. März 1900
Zemlinsky sagte mir nun, dass mein Lied ihm außerordentlich gefalle, dass ich ein ausgesprochenes Talent habe – und andres mehr. Ich sagte ihm, dass er und der Khnopff die zwei größten Attraktionen für mich gewesen seien. Er glaubte mir nicht. Fräulein, wenn ich nicht so gescheit wäre – Sie könnten einem spielend den Kopf verdrehen! Auf einmal wurde er ernst: Fräulein, ich möchte Ihnen ein Lied widmen – oder nein – ich will viel mehr tun – es kommt jetzt ein Heft Lieder heraus. Darf ich Ihnen die widmen? Ich war starr vor Freude.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 23. April 1900
Ich spielte ihm einige letzte Lieder vor, und er fand sehr viel Talent doch wenig Können vor. Bei einer Tonwendung sagte er: Das ist so gut, dass ichs fast selbst gemacht haben könnte. Er zeigte mir einige kleine Fehler, was sehr nett und lustig. Er bat mich, ihm drei Lieder mitzugeben. Ich schreib’ sie ab und schicke sie ihm.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 29. Juni 1900
Da wir den Wagen hatten, fuhren wir in den Prater und von dort in die Obere Weißgerbergasse, um bei Zemlinsky meine Noten abzugeben. Ich läutete – die Guttmann macht mir auf. Ich frage nach seinem Vater – sie führt mich in sein Musikzimmer und sagt mir, dass er heute früh gestorben ist – in der Früh. Ich schämte mich, meinen lustigen Brief und meine Noten dort zu lassen. Sie legte sie aber in seinen Schreibtisch und sagte, sie werde sie ihm erst geben, wenn er ruhiger geworden sei. Und da stehen sie ja auch – und zeigte auf meine Photographie, die in der Mitte am Schreibtisch stand. Das Frl. Guttmann flößte mir hohe Achtung ein, sie hatte immer Tränen in den Augen und der Mund zuckte. Die ganze Nacht habe er gekämpft, und sie habe mit bei seinem Bett gewacht. In großer Küchenschürze war sie – und scheint dort die Wirtschaft zu führen.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 18. Oktober 1900
Heute soll Zemlinsky kommen … Und er ist gekommen. Zwar eine halbe Stunde später – aber doch. In unserm Haus rief seine Erscheinung einen wahren Sturm von Entsetzen hervor. Ich finde ihn nicht komisch – und nicht hässlich, denn Intelligenz leuchtet ihm aus den Augen – und ein solcher Mensch ist nie hässlich.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 13. November 1900
Er: Ja nun – was soll ich Ihnen lehren? Ich: Formenlehre. Er: Also zeigen Sie mal was her. Ich spielte mein letztes Klavierstück. Es hat gute Sachen – talentiert gemacht, aber keine Technik und kein Können drin. Drauf prüfte er mich etwas aus der Harmonielehre, sah sich meine letzten Kontrapunktsachen an, und wir beide sahen, dass ich wenig – soviel wie nichts kann. Dann plauschten wir über alles mögliche, er blieb volle zwei Stunden bei mir. Ich bin in gehobener Stimmung.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 7. Januar 1901
Ich bat ihn, das Vorspiel von ES WAR EINMAL … zu spielen. Er tat es nicht. – Ich ließ mich hinreißen zu sagen, dass ich nicht im TRISTAN war, weil er nicht war. – Er sagte mir: Wissen Sie Fräulein, Sie werden in letzter Zeit oft fade. Wenn Sie allen ihren Herrchen etwas einreden können, mir können Sies – doch nicht … Und er hat Recht. Was will ich denn von ihm? Ja er gefällt mir – unsagbar gut … Aber wie er kam – seine unglaubliche Hässlichkeit, sein Geruch. Und dabei – bin ich merkwürdig aufgeregt in seiner Nähe.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 8. März 1901
Fräulein Guttmann war da, sowie die ganze Familie. Ich kenne sie nicht, aber sie sahen mich fortwährend mit dem Operngucker an – eine Frechheit. Zemlinsky blieb im Künstlerzimmer, begrüßte mich nicht. Spitzer sagte: Zemlinsky war hier, hat sie gesehen und ist wieder weggegangen. Da war mir weh! Und jetzt, indem ich es aufschreibe, jetzt ist es mir mehr als gleichgültig. Ich habe so das Gefühl: jüdischer Feigling! Behalte dein krummnasiges Judenmädel. Die passt zu dir.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 10. April 1901
Wir hatten unsere regelmäßige Stunde. Nachher setzten wir uns nieder. Er sagte mir, dass ich mit ihm spiele und dass er Gott danke, dass er gescheit auf die Welt gekommen sei. Auf einmal hatten sich unsere Blicke und ließen sich nicht los. Ich bat ihn, Samstagabend zu kommen. Er frug mich, ob mir viel daran läge. Ich bejahte. Er küsste meine Hände – lehnte seinen Kopf darauf. Ich lehnte meinen dagegen. Wir küssten uns auf die Wangen. Immer wieder, immer wieder hielten wir uns so. Ich nahm seinen Kopf zwischen meine Hände, und wir küssten uns, dass die Zähne schmerzten. Er sagte mir, dass er den ganzen Winter gegen seine Liebe für mich kämpfte.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 24. September 1901
Eben wohnte ich einer Fliegenbegattung bei. So still waren sie und so unerschütterlich. Hier und da ging ein Zittern durch ihre Flügel. Ich blies sie an – sie flogen müde ein Stück weiter, eins mit dem andern, und setzten in geringer Entfernung ihre Tätigkeit fort. Ich beneidete sie. Weltatem streifte mich. Warum soll das unästhetisch sein? Das Überfließen des einen in den andern – schön finde ich es, herrlich schön. Wie sehne ich mich danach. Alex – mein Alex. Dein Weihebecken will ich sein. Gieß deinen Überfluss in mich.

Brief Alexander von Zemlinskys an Alma Schindler, 4. November 1901
Deine rücksichtslos innigen Zärtlichkeiten bei den letzten Malen unseres Alleinseins entstanden zum größten Teil aus der Sehnsucht, das überhaupt kennen zu lernen. Das Gefühl habe ich! Wie innig und groß, was du schreibst: „Ich will die Mutter deiner Kinder sein“ – wenn es als wahr empfunden wäre! Das ist es nicht! Ich weiß es: alle deine Ansichten, deine grenzenlose Eitelkeit, Vergnügungssucht, das alles steht dir im Wege, um in unserm Fall glücklich zu sein! Ich überlege fortwährend, ob ich diese Woche überhaupt hinauskommen soll. Vielleicht ist es gut, wenn du mich länger nicht siehst.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 12. Dezember 1901
Du weißt, wie sehr ich dich geliebt habe. Du hast mich ganz erfüllt. Ebenso plötzlich wie diese Liebe gekommen ist, ist sie auch vergangen – sie wurde verdrängt. Mit erneuter Kraft ist es über mich gekommen! Auf den Knien möchte ich dich um Verzeihung bitten für die bösen Stunden, die ich dir bereitet habe. Es gibt Dinge, die außer den Grenzen unserer Macht liegen.

Tagebucheintrag Alma Schindler, 16. Dezember 1901
Er kam ins Zimmer – blasser als sonst und still – ich ging zu ihm, zog seinen Kopf an meine Brust und küsste ihn auf die Haare. Mir war so merkwürdig zu Mut. Wir saßen dann ernst und nur zur Sache gehörige Dinge besprechend – nebeneinander – wir, die wir uns in tollster Liebesraserei gewunden haben. Er war etwas sarkastisch, wie immer, aber sonst lieb – rührend lieb. Ich hatte immer die Augen voll Tränen. Aber meine Sinne schwiegen … Heute wurde eine schöne, schöne Liebe begraben. Gustav, viel musst du tun, um sie mir zu ersetzen.

Brief Alexander von Zemlinskys an Arnold Schönberg, 18. Dezember 1901
Die neueste Neuigkeit: Mahler verlobt mit Alma Schindler – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – –

OnePager Projekt starten
1

Wählen Sie den Namen der neuen Page

Zusammen mit der Adresse (URL) der Basisseite ist Ihr Projekt sofort unter dieser neuen Internetadresse verfügbar.

weitere Infos

Editor Mode
2

Inhalte nach Ihren Vorstellungen einrichten.

Erste Daten, Bilder, Videos sowie persönlichen Daten haben wir bereits für Sie als Beispiel hinterlegt.

weitere Infos

Seitenbereiche / Slides
3

Jedes Slide hat einen eigenen Editor

Mit dem Wechsel eines Slide wird der zugehörige Editor eingeblendet. Auf der rechten Seite bearbeiten Sie die Inhalte.

weitere Infos

Erneut bearbeiten
4

Verborgener Button links unten in der Ecke

Via MouseOver wird der Button für den Editor Mode sichtbar, um Inhalte später erneut anpassen zu können.

weitere Infos

OnePager anlegen / bearbeiten