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Gesetzlos im Ozean - Deutsche Oper Berlin

Aus Libretto #6 (2023/24)

Gesetzlos im Ozean

Google, Meta und Co. bauen eine Zukunft, die Freiheit verspricht – und Überwachung bietet. Christiane Mudra zeigt mit BETA investigatives Musiktheater über die Gefahren der Tech-Branche

Während die EU-Kommission die x-te Digitalisierungsstrategie diskutiert, baut man im Silicon Valley längst eine neue Welt. Finanziert durch Paypal-Gründer und Milliardär Peter Thiel arbeiten Ingenieure, Ökonomen, Juristen und Programmierer an ihrem Traum von einer wahrhaft freien Gesellschaft: Mitten im Meer, auf internationalen Gewässern sollen künstliche Inseln entstehen, fernab des Einflusses durch einen Nationalstaat. Ohne Steuern, ohne lästiges Gemeinwohl, ohne Gesetze, die nur Bremsklötze sind, wenn es darum geht, die Zukunft zu gestalten. Solche Vorhaben lassen sich kaum mit unseren Vorstellungen von Demokratie und Individuum in Einklang bringen.

Thiel trägt seine Verachtung für den Staat offen zur Schau. Und dennoch lässt das staatliche britische Gesundheitssystem NHS (National Health Service) seine Datensätze ausgerechnet von Thiels umstrittener Spionagesoftware-Firma Palantir verwalten. Der Millionendeal ist erst ein paar Monate alt, es macht mich fassungslos, wie blauäugig derart folgenschwere Entscheidungen auf politischer Ebene getroffen werden. Hochsensible Gesundheitsdaten werden einem Unternehmen überantwortet, das als geheimdienstnahe Schlüsselfirma der Überwachungsindustrie gilt.

Wir alle wissen, dass in der Digitalwirtschaft unsere Daten der Rohstoff sind, in einer Branche, die immer weiter in Schieflage gerät, in der wenige Giganten wie Meta oder Google mächtiger und mächtiger werden. Was diese Datenakkumulation allerdings konkret für unser Leben bedeutet, bedenken viele Nutzer nicht. Mit BETA möchte ich genau diese Frage stellen.

Die Protagonisten des Stücks umreißen das Spannungsfeld: Auf der einen Seite ein Tech-Pionier vom Typus Peter Thiel, Mark Zuckerberg oder Elon Musk, der möglichst viele Menschen mit seinen Produkten erreichen und als Konsumenten an sich binden möchte. Auf der anderen eine Hackerin, die vor der Macht der Konzerne warnt. Sie kämpft für digitale Freiheitsrechte, Transparenz und Datenschutz. Zwischen diesen Polen bewegt sich eine Politikerin. Sie treibt die Digitalisierung staatlicher Einrichtungen voran und ist mit den Herausforderungen von Desinformation, Daten- und Verbraucherschutz konfrontiert. In ihrer Figur verdichtet sich ein Dilemma: Die Politik ist längst selbst abhängig von den Konzernen, die sie zu regulieren versucht, und sie läuft der Entwicklung hinterher. Zu allem Überfluss ist auch noch Wahlkampf.

BETA ist kein techfeindliches Stück. Mir geht es um die Frage, wie man Technologien gestalten muss, damit sie der Gesellschaft helfen und nicht dazu missbraucht werden, Bürgerrechte auszuhöhlen. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir den Monopolisten nur durch konsequente Gesetzgebung begegnen können. Ob die Regulierungsversuche auf EU-Ebene in Gestalt von »Digital Services Act«, »Digital Markets Act« und »Artificial Intelligence Act« diesen Anforderungen genügen, ist mehr als fraglich.

Technische Entwicklungen sind mit zunehmender Komplexität schwieriger zu begreifen und zu vermitteln. Die Algorithmen verschwinden hinter den Geräten und Plattformen, die vorgeben, unsere Leben zu vereinfachen. Mit BETA möchte ich die Datenströme auch auf einer ästhetischen Ebene erfahrbar, hörbar machen. »Don’t be evil« lautete lange das Motto von Google – die Suchmaschine hat in Deutschland einen Marktanteil von über 90%. Wettbewerbern gegenüber verfolgte man immer schon eine andere, weniger harmlos klingende Strategie: »Copy, acquire, kill«, hieß es da, also »abkupfern, übernehmen, ausschalten«.

Wir müssen den PR-geschulten Konzernchefs und ihrem Dauermantra von der Nutzerfreundlichkeit endlich mit einer größeren Skepsis begegnen. Hinter der Fassade der Kapuzenpullover tragenden, unpolitischen Nerds verbirgt sich eine auf Profitmaximierung ausgerichtete ultraliberale Ideologie. Die Konzentration von quasi-staatlicher Macht in den Händen transnationaler Unternehmen, die sich jeglicher demokratischer Kontrolle entziehen, ist eine reale Gefahr für unsere Grundrechte. Wenn ich das Publikum mit BETA dafür sensibilisieren und dazu anregen kann, das eigene Nutzerverhalten zu überdenken, dann wäre das Stück ein Erfolg.

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