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Kein wahres Hören im falschen - Deutsche Oper Berlin

Kein wahres Hören im falschen

Der britische Klangkünstler Matthew Herbert macht die Tischlerei zum Aufnahmestudio

Aus: Deutscher Oper Magazin (Tagesspiegel-Beilage) Sept. 2014 – Jan. 2015

Man könnte im ersten Moment fast glauben, dass Matthew Herbert es liebt, zu provozieren. So rigoros, wie er in seinem „Manifesto“ vor Jahren seine Anforderungen an Neue Musik formuliert hat. Und so extrem, wie die klanglichen Grundlagen und Aufnahmemethoden manchmal sind, die er sich für seine Musik aussucht. Die Geräuschkulisse aus dem Lebens- und Leidensweg eines Schweins vom Stall über den Schlachthof bis zum Verspeistwerden beispielsweise, die er für sein bekanntestes Stück „One Pig“ verarbeitet hat. Und den Lärm eines Bombenangriffs in Libyen, der im letzten Jahr das Material für „The End of Silence“ bildete. Oder auch die Idee, für seine Rekomposition von Mahlers zehnter Sinfonie Mikrofone im Innern eines Sarges zu postieren, um den jenseitigen Charakter dieser Musik akustisch umzusetzen.

Der Ernst und die Akribie, mit denen der 42-jährige Brite bei seinen Aktionen zu Werke geht, lässt freilich sehr schnell den Eindruck des Exzentrischen oder Provokativen vergessen – dass Matthew Herbert seit Jahren als einer der weltweit interessantesten Musiker und Klangkünstler gilt, rührt vielleicht gerade daher, dass er Visionen hat und in der Lage ist, sie auch umzusetzen. Und es fällt meist schwer, sich seiner Argumentation zu entziehen: Zu Mahlers Zeit hätte ein Komponist eine Flöte eingesetzt, um das Gezwitscher eines Vogels abzubilden – heute aber könne man einfach mit einem Aufnahmegerät hinausgehen und den Originalton einfangen, um ihn zu benutzen. „Komponisten“, insistiert Herbert, „waren früher Beobachter, heute sind sie Dokumentierer“.

Umso wichtiger ist für ihn, dass das Dokumentierte original ist – schon in seinem „Manifesto“ hatte der damals noch vorwiegend in der House- und Electro-Szene Bekannte kategorisch den Einsatz vorgefertigter Klangprodukte und Samples ausgeschlossen.

Und auch für „One Pig“ hatte sich Herbert an alle Orte des Schweinelebens aufgemacht, um die echten Geräusche einzufangen:


Es gibt eben für ihn kein wahres Hören im falschen.

Dass sich ein Künstler mit so puritanischen Grundüberzeugungen irgendwann der Klassikszene annähern würde, wundert nicht: Denn Mahler und Co werden schließlich noch in authentischer Handarbeit der Musiker aufgeführt, jede Aufführung ist hier echt und bietet mithin taugliches Grundmaterial für den Herbertschen Verarbeitungsprozess.

Zuletzt hatte er im April an der Studiobühne des Londoner Royal Opera House sogar eine Oper herausgebracht, in der er versuchte, Instrumentalmusik, Gesang und von den Besuchern via Handy erzeugte musikalische Signale zu kombinieren.

Und in seinem neuen Projekt “The Recording” soll die Beteiligung des Publikums nun noch mehr im Mittelpunkt stehen. Für sieben Tage will er die Tischlerei der Deutschen Oper Berlin in ein Tonstudio verwandeln – und jeder Besucher ist eingeladen, nicht nur Herbert und seiner Band zuzuhören, sondern hier einen akustischen Beitrag welcher Art auch immer zu hinterlassen. „Ich möchte das Publikum mit dem Prozess der Musikwerdung konfrontieren“, erklärt Herbert. „Es soll erleben, welche Tragweite kreative Entscheidungen haben können und was sie auf allen Ebenen bewirken.“ Ob ein Vortrag, eine wissenschaftliche Untersuchung, eine Engineering-Meisterklasse oder ein Konzert. Alles Material, das an diesen Tagen entsteht, ist Material für das akustische Endprodukt. Innerhalb von nur einer Woche soll so ein neues Album quasi from scratch entstehen und am achten Tag vorgestellt werden. Und „The Recording“ kulminiert in einer Record- Release-Party.

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