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Liebe und Angst in der Diktatur - Deutsche Oper Berlin

NEGAR, Uraufführung in der Tischlerei am 29. Oktober 2022

Liebe und Angst in der Diktatur

NEGAR erzählt vom Leben im Iran, vom Trost der Musik, von einer Beziehung zu dritt. Die Regisseurin Marie-Ève Signeyrole schreibt das Musiktheater gemeinsam mit dem Perkussionisten Keyvan Chemirani.

Marie-Ève Signeyrole ist Regisseurin für Film und Theater. Sie inszenierte an der Pariser Oper, der Staatsoper Hannover und der Oper Dortmund. Ihre Arbeit bewegt sich an der Grenze von Doku und Fiktion.

Wovon handelt NEGAR? Marie-Ève Signeyrole: Von der iranischen Jugend von heute, ihrem Wunsch nach Emanzipation und Freiheit. Im Zentrum stehen drei Figuren: Shirin, die den Iran verlassen hat, ihre Kindheitsfreundin Negar, die versucht in Teheran als Musikerin zu arbeiten, obwohl man Frauen davon abrät, und ihr Bruder Aziz, ein Dokumentarfilmer. Als Shirin nach Jahren zurückkehrt, entwickelt sich zwischen den dreien eine Liebesgeschichte. Sie orientieren sich am Mythos von Orpheus und Eurydike. Warum? Orpheus führt seine Frau aus der Unterwelt, aber er darf nicht zurückschauen, sonst verliert er sie wieder. Es geht um die Frage, was geschieht, wenn man sich umdreht und zu seiner Vergangenheit zurückkehrt. Wenn man entdeckt, dass man sich selbst fremd geworden ist. Wie formt man seine Identität an einem Ort voller Verbote? Wie sehr braucht man andere, um man selbst zu werden? Wie gut kennen Sie den Iran? Ich war noch nie dort, aber im Team sind viele Exil- oder Halb-Iraner, darunter Keyvan. Wir haben mit jungen Leuten gesprochen, die uns von dem Leben dort erzählten. Es ist eine Art journalistischer Recherche; so arbeite ich meistens, eine Mischung aus Dokumentation und Fiktion. Was hat Sie überrascht? Ich hatte ein freieres Land erwartet. Ich hoffte, Musiker von dort herzuholen, doch das geht nicht, wenn man über Intimität und Sexualität reden möchte. Meidet man das Thema, ist viel möglich. Freiheit findet im Verborgenen statt. Kommunikation ist fragil, voller Andeutungen. Ich wollte behutsam damit umgehen. Wie erleben Sie die Zusammenarbeit mit Keyvan? Seine Musik schlägt Brücken, steht für Austausch und Offenheit. Keyvan hat ein feines Gespür für Emotionen. Ich finde es wahnsinnig schön zu sehen, wie er die Musik lebt und das, was ich sehe, hört. Er hat die Worte, die ich im Kopf hatte, zum Singen gebracht.

 

Keyvan Chemirani ist Perkussionist und Komponist. Er studierte zunächst Mathematik, begann danach die musikalische Laufbahn. Mit seinem Vater und Bruder spielt er als Trio Chemirani. Er trat mit vielen Jazzern auf, etwa Omar Sosa oder Albert Mangelsdorff, engagiert sich aber auch für Alte Musik. NEGAR ist seine erste Arbeit für das Musiktheater.

NEGAR ist Ihre erste Oper. Wie war’s? Keyvan Chemirani: Extrem spannend! Ich liebe es, Elemente aus unterschiedlichen musikalischen Richtungen zu mischen, indem ich mich meiner Erfahrung mit der traditionellen Musik, dem Jazz und dem Barock bediene. Dieses Werk war für lyrische Stimmen zu komponieren. Das ist sehr aufregend. Wie klingt die persische Musik, aus der Sie eigentlich kommen? Und ihr Instrument, Zarb? Die traditionelle persische Musik ist eine gelehrte, mystische Musik. Nichts, was sie im Taxi-Radio hören werden. Sie hat eine gewisse Strenge, ist mathematisch, aber lässt auch Platz für Improvisation. Und Zarb ist das klassische Perkussionsinstrument. Ich habe es als Kind mit meinem Vater gelernt, er selbst lernte es im Iran, bevor er in den sechziger Jahren nach Frankreich emigrierte. Wie ist Ihre Beziehung zum Iran? Im Grunde kenne ich das Land nicht sehr gut. Mein Vater hat den Iran kurz vor der Revolution verlassen, in gewisser Weise habe ich ein Land im Kopf, das es so nicht mehr gibt. Meine Beziehung läuft vor allem über die Musik, ich war dort, um zu spielen und bin mit vielen Musikern und zeitgenössischen Dichtern in Kontakt. Der Rhythmus der Sprache interessiert mich sehr. Was ist an der Zusammenarbeit mit Marie-Ève besonders schön? Es rührt mich, wie unvoreingenommen sie an diese Arbeit herangegangen ist. Es ist sehr schwierig und schmerzhaft zu sehen, wie stark die Vorurteile gegenüber dem Iran sind und wie wenig man versucht, sich mit der Realität zu beschäftigen. Ich bin ihr sehr dankbar dafür, dass sie ein differenziertes Bild dieser Jugend zeigt.

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DEZ

Adventskalender in der Tischlerei: Das 5. Fensterchen

Heute in der Tischlerei: „Rossini, Liszt und mehr“
mit Kangyoon Shine Lee (Tenor) und Songyeon Catarina Kim (Klavier)
17.00 Uhr / Tischlerei
Dauer: ca. 25 Minuten / Eintritt frei


Der Abend beginnt mit musikalischen Liebesbekenntnissen: In drei Liedern von Franz Liszt und einer Arie aus Rossinis BARBIER VON SEVILLA wird die Liebe in unterschiedlichen Facetten beleuchtet – von der idealisierten, sehnsüchtigen über die hingebungsvolle hin zur melancholischen. Franz Liszts „Enfant, si j'etais roi” („Kind, wenn ich König wäre“) und „Oh! Quand je dors“ („Oh! Wenn ich schlafe“) sind Vertonungen von Gedichten Victor Hugos. Im ersten soll der geliebten Person alles nur erdenklich Mögliche zu Füßen gelegt werden – und kann doch nie genügen. Das zweite Gedicht beschreibt eine nächtliche Vision der Geliebten, die wie ein Engel erscheint, die schlafende Person küsst und mit himmlischer Liebe erfüllt. Liszts „Liebestraum Nr. 3“ („Oh lieb, so lang du lieben kannst“) stammt aus einer Reihe von drei Liedern, die Liszt später rein instrumental arrangierte und die zum Sinnbild romantischer Klaviermusik wurden. Der ursprüngliche Text stammt von Ferdinand Freiligrath und beschäftigt sich mit der Vergänglichkeit der Liebe und der daraus resultierenden Forderung, sie im Hier und Jetzt wertzuschätzen und zu pflegen. Am Klavier erleben Sie die koreanische Pianistin Songyeon Catarina Kim. Im Anschluss begleitet sie liebevoll unser Ensemblemitglied Kangyoon Shine Lee bei einer Arie, die er ab 31. März 2025 wieder auf unserer großen Bühne singen wird, wenn er in Katharina Thalbachs Inszenierung von Rossinis IL BARBIERE DI SIVIGLIA die Partie des Grafen Almaviva übernimmt: die Kavatine „Ecco, ridente in cielo“. Almaviva singt darin über die Schönheit des Morgens und seine innige Liebe zu Rosina – es ist ein lyrischer und romantischer Beginn einer ansonsten überwiegend komödiantischen Oper. Anschließend folgt das Lied „La danza“ aus Rossinis etwa 20 Jahre später erschienenen Liedersammlung „Les soirées musicales“, das das fröhliche Treiben eines neapolitanischen Festes beschreibt. Die musikalische Grundlage für dieses Lied bildet die Tarantella, ein schneller, rhythmischer Volkstanz aus Süditalien. Zum besinnlichen und weihnachtlichen Ausklang erklingt „O holy night“.

Der lyrische Tenor Kangyoon Shine Lee wurde in Seoul geboren. Er machte zunächst seinen Abschluss an der Korea National University of Arts, bevor er ab 2022 an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Kammersänger Prof. Roman Trekel studierte. Im Jahr 2021 gewann Kangyoon Shine Lee den „Belvedere-Wettbewerb“ und erhielt ein Engagement an der Deutschen Oper Berlin. So gab er sein Hausdebüt am 27. Dezember 2022 als Almaviva in Rossinis IL BARBIERE DI SIVIGLIA und sang auch in DAS WUNDER DER HELIANE. In der Saison 2024/25 bereichert er das feste Sänger*innenensemble hier am Haus und ist u. a. in Partien wie Tamino in Mozarts ZAUBERFLÖTE und der Kinderfassung DAS MÄRCHEN VON DER ZAUBERFLÖTE zu erleben, als Graf von Lerma / DON CARLO, Cavalier Belfiore / IL VIAGGIO A REIMS, Malcolm / MACBETH, Walther von der Vogelweide / TANNHÄUSER sowie Pang / TURANDOT.

Die südkoreanische Pianistin Songyeon Catarina Kim hat Klavier an der Kyunghee Universität in Seoul studiert. Sie gewann zahlreiche koreanische und internationale Wettbewerbe. Seit 2021 studiert sie Liedgestaltung bei Prof. Wolfram Rieger an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Derzeit studiert sie bei Prof. Wolfram Rieger im Rahmen des Konzertexamen Kammermusik. Während ihres Studiums war sie Korrepetitorin in Unterricht bei KS Prof. Roman Trekel, Prof. Anna Korondi, KS Prof. Ewa Wolak, Prof. Martin Bruns und Prof. Christine Schäfer sowie als Korrepetitorin in Meisterkursen bei KS Brigitte Fassbaender und KS Prof. Thomas Quasthoff. Außerdem arbeitete sie als Korrepetitorin für den Szenischen Unterricht, bei den Immling-Festspielen, dem Theater Darmstadt und dem Theater Erfurt. In der Spielzeit 2024/25 arbeitet sie als Korrepetitorin bei IMMMERMEEEHR an der Deutschen Oper Berlin.