René Kollo zum Achtzigsten - Deutsche Oper Berlin
René Kollo zum Achtzigsten
„Hello, Mary Lou …“ Mit diesem Hit wurde René Kollo 1961 zum Schlagerstar. Wer hätte damals gedacht, dass dieser vielseitige Künstler bereits vier Jahre später ein ganz anderes Debüt hinlegen würde: am Staatstheater Braunschweig trat er seine Karriere als Opernsänger an. Bald schon sang er die wichtigsten Tenorrollen in Opern von Mozart, Verdi oder Puccini. Das ganz große Glück kam mit Wagner: als Lohengrin, Tristan, Siegfried stand Kollo auf den großen Bühnen der Welt. Dass er daneben weiterhin auch der leichten Muse die Treue hielt, passt zu der unverkrampften Beziehung, die nur ein Vielbegabter zur Kunst pflegt.
An der Deutschen Oper Berlin trat Kollo erstmals 1973 als Wladimir in FÜRST IGOR auf. Es folgten alle großen Tenorpartien seines Fachs, oftmals in der Premierenbesetzung. In Götz Friedrichs legendärer RING-Inszenierung stand er als Siegfried der ersten Stunde auf dem Besetzungszettel und ging mit der Produktion 1987 auf Gastspiel nach Japan (gemeinsam mit Catarina Ligendza und anderen Größen des Wagnergesangs).
Es waren bewegte Zeiten, aber Kollos Auftritte an der Deutschen Oper Berlin blieben eine allen willkommene Konstante. Zuletzt war er in der Premiere von Achim Freyers bild- und personenstarker SALOME 2003 an der Bismarckstraße zu erleben und kehrte für eine Aufführungsreihe 2005 noch einmal als Herodes zurück, ebenso 2005 in Volker Schlöndorffs Neuproduktion von AUS EINEM TOTENHAUS als Filka Morosow.
In Salzburg und Bayreuth war er im Laufe seiner Karriere ein ebenso gern gesehener Gast wie an der Bayerischen Staatsoper oder an anderen großen Häusern der Welt. Zahlreiche Einspielungen dokumentieren seine durchschlagenden Wagnerinterpretationen über die Jahre. Als wahres Multitalent betätigt sich René Kollo auch als Autor, Geschichtsforscher, Intendant und Musicalschirmherr – ein Allrounder wie er im Buche steht. Wir gratulieren heute zum achtzigsten Geburtstag und wünschen an diesem Ehrentag alles Gute. Happy Birthday!