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"Siegfried" - Die Handlung - Deutsche Oper Berlin

"Siegfried" - Die Handlung

Erster Aufzug

Der Riese Fafner hat sich in einen Drachen verwandelt und hütet als solcher den Ring des Nibelungen samt Hort in einer Höhle. Wissend, dass Fafner nur mit Nothung getötet werden kann, hat der Schmied Mime allein dafür Siegfried großgezogen und die Stücke des Schwerts aufbewahrt. Dieses neu zu fügen bleibt Mime jedoch verwehrt. Der übermütig einfältige Siegfried kann Mime nicht leiden und will nicht glauben, dass dieser ihm Vater und Mutter zugleich sein soll. Dem ihm ständig ausweichenden und Undankbarkeit vorwerfenden Zwerg droht Siegfried zunehmend Gewalt an. Erst als Siegfried die Schwertstücke entdeckt, erzählt Mime die Wahrheit: Einst fand er Sieglinde im Wald; sie gebar Siegfried und starb – ihm einzig das zerschlagene Schwert des Vaters hinterlassend. Siegfried befiehlt Mime, es zu schweißen und stürmt hinaus. Der Zwerg bleibt ratlos zurück.

In der Gestalt eines Wanderers betritt Wotan Mimes Werkstatt. Da dieser versucht, den ungebetenen Gast loszuwerden, drängt Wotan ihm eine Wissenswette auf, sein eigenes Haupt aufs Spiel setzend. Mime willigt verdrossen ein und stellt drei Fragen, die der Wanderer allesamt beantwortet. Nun fordert dieser seinerseits, Fragen um das Haupt Mimes beantwortet zu bekommen. Der Zwerg weiß zunächst Auskunft zu geben, stolpert aber in Verzweiflung über die dritte Frage, deren Lösung Wotan ihm schadenfreudig kundtut: Nur wer sich nicht fürchte, könne Nothung neu fügen. Just diesem überlässt Wotan das Haupt des geschlagenen Zwerges.

Jeder Versuch Mimes, Siegfried das Fürchten beizubringen, scheitert. Schließlich rät er ihm, dies vom Drachen Fafner zu lernen, dessen Höhle ohnehin auf dem Weg zur weiten Welt läge, in die Siegfried hinausziehen will. Dieser zerreibt nun das Schwert seines Vaters, schmilzt die Späne und schmiedet sich selbst Nothung neu. Derweil braut Mime einen Schlaftrunk, den er Siegfried einflößen will, sobald dieser den Drachen getötet hat. Jauchzend machen sich beide zur Höhle Fafners auf.

Zweiter Aufzug

Um den Ring wiederzuerlangen, wacht der Nachtalb Alberich vor Fafners Höhle. Wotans Erscheinen lässt die alte Feindschaft der beiden neu aufflammen. Der Lichtalb versichert ihm aber, kein Interesse mehr am Ring zu haben und rät ihm, den schlummernden Drachen vor dem nahenden, furchtlosen Helden zu warnen – vielleicht lohne es ihm ja Fafner. Der Drache lässt sich aber nicht einschüchtern und legt sich wieder zum Schlafen hin. Lachend lässt Wotan den von Rachegelüsten zerfressenen Alberich zurück.

Sobald sie Fafners Höhle erreicht haben, jagt Siegfried den Zwerg fort. Im Schatten eines Baumes denkt er an seine Eltern und hört einen Vogel zwitschern. Vergeblich versucht er, diesem auf einem Rohr zu antworten; als er es mit seinem Horn versucht, weckt er jedoch Fafner. Der Jüngling droht, dem Drachen zu Leibe zu rücken, brächte dieser ihm das Fürchten nicht bei. Sogleich tobt ein Kampf, in dem Siegfried Fafner Nothung ins Herz sticht. Der Sterbende erzählt von seinem Bruder Fasolt, den er einst um den verfluchten Ring erschlug. Siegfried erfasst die Warnung nicht, doch sobald er sein Schwert aus dem Toten zieht und seine blutverschmierte Hand zum Mund führt, versteht er die Stimme des Waldvogels. Dessen Rat befolgend steigt er in die Drachenhöhle, um Ring und Tarnhelm zu holen.

Lauernd geraten Mime und Alberich in Streit um den begehrten Schatz. Als Siegfried wieder aus der Höhle kommt, warnt ihn das Waldvöglein vor Mime, der Siegfried seine heuchlerischen Mordpläne nun unabsichtlich offenbart, worauf er von Siegfried niedergestreckt wird. Einsam wird dieser schließlich vom Waldvogel auf das wonnigste Weib verwiesen, das schlafend auf einem feuerumschlossenen Felsen liegt und einzig vom furchtlosen Helden erweckt werden kann.

Dritter Aufzug

Wotan ist sich der Welt erlösenden Tat durch die von Siegfried zu erweckende Brünnhilde gewiss und fürchtet sein eigenes Ende nicht mehr. Dennoch weckt er die allwissende Urweltweise Erda aus tiefem Schlaf und bedrängt sie. Als sie ihm seine Gottmacht abspricht, schwört er der Urmütter-Weisheit ab und übergibt sie dem ewigen Schlaf.

Dann stellt sich Wotan Siegfried und fragt seinen Enkel in selbstherrlichem Stolz aus. Siegfried fühlt sich provoziert und verspottet den alten, einäugigen Wanderer. Als dieser sich als Hüter des Feuerfelsens zu erkennen gibt und Siegfried den Weg versperrt, zerschlägt dieser den Speer, der einst seinen Vater fällte. Wotan zieht sich zurück.

Furchtlos durchbricht Siegfried das Flammenmeer und gelangt zu der in Waffen schlafenden Brünnhilde. Erst durch Abnahme von Schild, Helm und Brünne erkennt er furchtergriffen, dass es sich um eine Frau handelt. Nach scheuem Zögern küsst er Brünnhilde wach, die den leuchtenden Helden überschwänglich begrüßt. Doch als Siegfried sie stürmisch begehrt, wird sich Brünnhilde der unwissenden Selbstgefälligkeit ihres Helden und ihrer eigenen Wehrlosigkeit gleichermaßen bewusst. Sie fleht ihn an, von der einst Göttlichen zu lassen, gibt sich aber schließlich dem seligen Taumel menschlicher Liebe hin im Zeichen der Götterdämmerung.

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22
DEZ

Advents-Verlosung: Das 22. Fensterchen

Am 7. März 2025 feiert der erste Teil von Tobias Kratzers Strauss-Trilogie ARABELLA im Rahmen unserer „Richard Strauss im März“-Wochen seine Wiederaufnahme mit u. a. Jennifer Davis als Arabella, Heidi Stober als Zdenka/Zdenko, Thomas Johannes Mayer als Mandryka, Daniel O'Hearn als Matteo und wie in der Premierenserie mit Doris Soffel und Albert Pesendorfer als Ehepaar Waldner. Heute verlosen wir unsere DVD, die erst ab 14. Februar 2025 überhaupt im Handel erhältlich sein wird. Wir danken NAXOS aufs Herzlichste dafür, dass wir die ganz besondere Möglichkeit wahrnehmen dürfen, für Sie beinahe acht Wochen vor dem offiziellen Verkaufsstart ARABELLA in unseren Los-Topf zu geben.

Im heutigen Adventskalender-Fensterchen verlosen wir 2 Mal eine DVD von ARABELLA – eine lyrische Komödie in drei Aufzügen von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal. Wenn Sie eine der zwei DVDs gewinnen möchten, schreiben Sie bitte heute eine E-Mail mit dem Betreff „Das 22. Fensterchen“ an advent@deutscheoperberlin.de.

Wien, um 1860. Der verarmte Graf Waldner lebt mit seiner Familie in einem Wiener Hotel. Der einzige Ausweg aus seiner prekären Lage ist eine reiche Heirat für eine seiner beiden Töchter. Doch reichen die Mittel der Familie nur, um die ältere der beiden, Arabella, standesgemäß zu präsentieren. Damit die finanzielle Notlage der Familie nicht auffällt, wird Zdenka, die jüngere Schwester, als Junge verkleidet. Zwar interessieren sich etliche Männer für Arabella, doch sie ist entschlossen, solange zu wartet, bis „der Richtige“ für sie auftaucht. Als der reiche Provinzadlige Mandryka erscheint, fühlen beide auf Anhieb, dass sie füreinander bestimmt sind. Arabella bittet sich lediglich aus, auf dem anstehenden Faschingsball ihren Junggesellinnen-Abschied feiern zu dürfen. Auf dem Ball verabschiedet sich Arabella von ihren Verehrern. Dort ist auch der junge Offizier Matteo, in den Zdenka heimlich verliebt ist und mit dem sie unter dem Deckmantel ihrer Verkleidung als Junge eine Freundschaft geknüpft hat. Matteo jedoch begehrt Arabella und ist verzweifelt, als er die Hoffnungslosigkeit seiner Liebe erkennt. Zdenka fasst einen Plan: Sie fingiert einen Brief Arabellas, in dem sie Matteo eine gemeinsame Liebesnacht verspricht. Doch stattdessen will sie selbst im Dunkel des Hotelzimmers auf ihn warten. Mandryka erfährt von Arabellas angeblicher Untreue und begibt sich mit den Ballgästen ins Hotel, um Arabella in flagranti zu überraschen. Die nichtsahnende Arabella ist von Mandrykas Misstrauen zunächst tief gekränkt. Doch als sich die Verwechslung klärt, verzeiht sie ihm. Die beiden werden ein Paar, ebenso wie Zdenka und Matteo.

Die opulente, vielstimmig funkelnde Orchestersprache von Richard Strauss und das historische Wiener Setting haben schon bei der Uraufführung von ARABELLA 1933 dazu geführt, dass diese letzte gemeinsame Arbeit von Strauss und Hugo von Hofmannsthal als operettenhafte Verwechslungskomödie missverstanden wurde. Für Tobias Kratzer, der an der Deutschen Oper Berlin bereits sehr erfolgreich Alexander von Zemlinskys DER ZWERG inszenierte, markiert Strauss’ Oper jedoch die Bruchstelle zweier Weltbilder: Auf der einen Seite das traditionelle Rollenbild von Mann und Frau, wie es sich unter anderem in Arabellas berühmtem Solo: „Und du sollst mein Gebieter sein“ ausdrückt. Auf der anderen Seite steht jedoch eine moderne Vorstellung des gesellschaftlichen Miteinanders, für die beispielsweise Zdenka in ihrem Infragestellen geschlechtlicher Identitäten steht. In seiner Arbeit leuchtet Kratzer diesen Zweispalt in den zahlreichen Charakterporträts der ARABELLA aus und verfolgt das Spannungsverhältnis dieser Rollenverständnisse vom Wien des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. In der Kategorie Raum wurden Manuel Braun, Jonas Dahl und Rainer Sellmaier für diese Produktion mit dem renommierten Deutschen Theaterpreis DER FAUST 2023 geehrt.

Unter der Stabführung von Sir Donald Runnicles erleben Sie in dieser Aufzeichnung u. a. Albert Pesendorfer, Doris Soffel, Sara Jakubiak, Elena Tsallagova, Russell Braun, Robert Watson, Thomas Blondelle, Kyle Miller, Tyler Zimmerman, Hye-Young Moon, Lexi Hutton, Jörg Schörner u. a. sowie Chor und Orchester der Deutschen Oper Berlin. Es wurden die Vorstellungen am 18. und 23. März 2023 von rbb Kultur und Naxos für diese DVD aufgezeichnet.

Wir danken dem Label Naxos für die großartige Zusammenarbeit der letzten Jahre, die Aufnahmen von DER ZWERG, DAS WUNDER DER HELIANE, FRANCESCA DA RIMINI, DER RING DES NIBELUNGEN, DER SCHATZGRÄBER, DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG sowie ANTIKRIST dokumentieren. Im Laufe des Jahres 2025 erscheinen Richard Strauss‘ ARABELLA und INTERMEZZO.



Einsendeschluss: 22. Dezember 2024. Die Gewinner*innen werden am 23. Dezember 2024 per E-Mail informiert. Die DVDs gehen anschließend auf dem Postweg zu. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.