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Utopia für Anfänger - Deutsche Oper Berlin

Utopia für Anfänger

Nach dem Erfolg von „Neuland“ treffen sich in den Herbstferien 20 Berliner und geflüchtete Jugendliche zum Experimentiertheater „Was ich schon immer sagen wollte“

Dieses Gespräch mit Nana Gerritzen entstand für die Beilage der Deutschen Oper Berlin bei der Berliner Morgenpost, Oktober 2016.

Cristiano Vilhena ist 20 und vor drei Jahren als Flüchtling aus Angola nach Deutschland gekommen. Juliette Schreiber ist 15 und Berlinerin mit belgisch-italienischen Wurzeln. Im April waren beide Teil einer Familie – bei dem Projekt „Neuland“ der Jungen Deutschen Oper Berlin. Gemeinsam mit knapp 50 Berliner und geflüchteten Jugendlichen haben sie „Blomagal“, ein völlig neues Land, gegründet. Mit eigener Sprache, eigenen Gebräuchen und sogar mit einer eigenen Religion, die es vorschrieb, einen Baum anzubeten.

„Man konnte sich alles ausdenken, wir haben ganz neue Traditionen erfunden“, erinnert sich Juliette. „Das hat uns sehr miteinander verbunden.“ Cristiano, der als Flüchtling ganz alltägliche Erfahrungen mit dem Fremdsein hat, war in Blomagal Lehrer und hat seinen „Neuland“- Mitbürgern die neue Sprache beigebracht. „Es zählte nicht mehr, wer Flüchtling ist und wer Berliner, wir alle waren ja neu in Neuland“, sagt er.

Im Oktober startet mit „Was ich schon immer sagen wollte“ das nächste Projekt der Jungen Deutschen Oper: 20 Geflüchtete und Berliner Jugendliche begegnen sich unter der Leitung von Regisseurin Bernarda Horres zehn Tage lang in der Tischlerei, der Experimentierbühne der Deutschen Oper Berlin. Der Name ist Programm: „Bei ,Neuland’ haben wir gemerkt, dass es vieles gibt, was sich Jugendliche verschiedenster nationaler und sozialer Herkunft untereinander schon immer mal sagen oder fragen wollten – und wie man durch das Gespräch zu Gemeinsamkeiten findet“, sagt die Leiterin der Jungen Deutschen Oper, Tamara Schmidt. „Deshalb war es uns sehr wichtig, das Thema Verständigung nochmal aufzugreifen.“

Mit Verständigungsproblemen hat Cristiano ganz praktische Erfahrungen: „Man fühlt sich ein bisschen doof, wenn man neu in ein Land kommt und die Sprache nicht spricht“, erinnert er sich. „Ich wusste anfangs nicht mal, ob die Leute um mich herum etwas Freundliches oder etwas Unfreundliches sagen.“ Zu Beginn des „Neuland“- Projekts sei er etwas zögerlich gewesen: „Viele Leute, verschiedene Sprachen, ich kann selber nicht so gut Deutsch sprechen und habe mich gefragt: Wie soll das gehen? Aber wir haben dann eine neue Sprache für uns entwickelt und das war total super.“

Juliette fand es spannend, durch das Projekt Gleichaltrige mit einer völlig anderen Lebensrealität kennenzulernen: „Wenn ich jetzt in der Zeitung Geschichten über Flüchtlinge lese, habe ich Gesichter dazu im Kopf“, sagt die Zehntklässlerin. Zudem sei „Neuland“ deutlich gerechter gewesen als die reale Gesellschaft: „Wir hatten Familien, die aus je drei Leuten bestanden. Der Tag war total durchstrukturiert und die Aufgaben wie Kochen, Einkaufen und Aufräumen wurden genau aufgeteilt“, sagt sie.

Cristiano, der die elfte Klasse besucht und Abitur machen möchte, findet es traurig, dass manche Leute Flüchtlinge ablehnen. „Die Menschen kommen ja nicht, weil sie unbedingt hier sein wollen, sondern weil es in ihrer Heimat Probleme oder Krieg gab“, sagt er.

Bei „Was ich schon immer sagen wollte“, geht es nicht um große Politik, sondern um das Private: Alltagsgewohnheiten, die jeder hat und jeder mitbringt, sollen genauer unter die Lupe genommen werden. „Das ist schon zwischen Familien sehr unterschiedlich - gerade so relativ intime Sachen wie Essen und Schlafen“, sagt Tamara Schmidt. „In jeder Familie gibt es unterschiedliche Rituale, natürlich auch regional und zwischen verschiedenen Ländern und Kontinenten erst recht.“ Die Jugendlichen werden voneinander erzählen, diskutieren, spielen und zusammen kochen. Juliette plant, am Essensabend belgische Pralinen mitzubringen, Cristiano will Calderada machen, einen Eintopf, der in Angola gern gegessen wird.

Statt klassischer Theateraufführungen werden an zwei Abenden Gäste in die Tischlerei eingeladen. „Das Besondere ist, dass es kein Zugucken gibt, sondern nur Mitmachen“, erklärt Tamara Schmidt. Die Zuschauer werden zu Mitspielern und nehmen an einem Abendessen oder einem Spieleabend teil. „Man kann sich nicht hinsetzen, zurücklehnen und gucken, was die anderen so treiben, sondern man sitzt mittendrin.“

Cristiano weiß schon ganz genau, wen er zu diesen beiden Abenden einladen will: seinen Onkel – es ist sein einziger Verwandter in Deutschland – und seine Deutschlehrerin. „Sie ermutigt mich immer, weiter zu machen mit dem Theaterspielen“, sagt er.

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